Dreifacher Abschied nach 70-jähriger Militärgeschichte
Roßlau/Dessau/MZ. - Der Anlass war gleich dreifach am Donnerstagvormittag: Zum ersten wird der Roßlauer Truppenübungsplatz des in Dessau stationierten Spezialpionierbataillons 174 zum 30. Juni aufgelöst, zum zweiten wurde das 11. Einsatzkontingent des Dessauer Standortes innerhalb der ISAF-Mission offiziell zum Monatsende nach Afghanistan verabschiedet, zum dritten wurde der Dessauer Truppenteil im Vorfeld seiner Auflösung im Frühjahr des kommendes Jahres formell von seinem Auftrag entbunden.
Im Zusammenhang mit der Schließung des Roßlauer Wasserübungsplatzes konnte der Kommandeur des Dessauer Bataillons, Oberstleutnant Ulrich Staebener, mit Freude feststellen, dass dem ausschließlich zivilen Personal ohne Ausnahme eine berufliche Perspektive geboten werden konnte. Das noch vorhandene Material der Bundeswehr werde rechtzeitig zum Termin "abgesteuert" sein, vermeldete Staebener weiter, der Rückbau sei abgeschlossen.
Der Oberstleutnant blickte auch zurück auf die über 70-jährige Militärgeschichte des Roßlauer Platzes, die nunmehr endet. Staebener sagte: "Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Auflösung des Pionierübungsplatzes von allen, die ihn kennen und schätzen gelernt haben, zutiefst bedauert wird." Dazu zählten außer den Pionieren auch Hilfs- und Rettungsorganisationen wie das THW, die Johanniter, das DRK, die DLRG und die Feuerwehren des Umlandes. Dennoch sei die Entscheidung angesichts der Auflösung des Dessauer Standortes zum 31. März 2007 eine richtige.
Mit Blick auf die Entsendung Dessauer Soldatinnen und Soldaten nach Afghanistan wünschte der Kommandeur des Logistikregiments 17, Oberst Wolfgang Rabach, diesen vor allen Dingen, dass alle wieder gesund und wohlbehalten in die Heimat zurückkehren - nach vier Monaten Einsatz in Kabul, Mazar el Sharif und Kundus.
Dem Befehlshaber Wehrbereichskommando I Küste, Generalmajor Heinz-Georg Keerl, schließlich oblag die Aufgabe, das Dessauer Spezial-Pionierbataillon von seinem Auftrag offiziell zu entbinden, da es vor seiner endgültigen Auflösung steht.