Direktkandidaten im Wahlkreis 26 Direktkandidaten im Wahlkreis 26: Ralf Schönemann tritt für die Linke an

Dessau - Er steht im Kleinkühnauer Kreativzentrum in der alten Schule und hat seine Freude daran, dass dort buntes Treiben herrscht. Hortkinder der nahen Grundschule sind vorübergehend vor dem Baulärm in ihrem eigenen Schulobjekt umgezogen. Im Kreativzentrum werden sie vorübergehend Hausaufgaben machen und spielen. Rückblickend sagt deshalb der Kleinkühnauer Heimatvereinsvorsitzende Ralf Schönemann: „Es war gut, dass unser Verein die alte Schule als Freizeitzentrum fit gemacht hat. Sie ist neben dem Hort seit einigen Jahren Treffpunkt für Jung und Alt und viele Arbeitsgruppen.“
Kleinkühnau hat sich verändert. Im Elsholz sind Eigenheime gebaut worden. Ein neues Wohngebiet wird in der Lobenbreite erschlossen. „Vor diesem Hintergrund wäre es kurzsichtig gewesen, den Schulstandort aufzugeben. Denn in absehbarer Zeit werden wieder mehr Kinder in Kleinkühnau leben.“
Ralf Schönemann wurde am 8. Dezember 1952 in Dortmund geboren. Er wohnt seit seinem 4. Lebensjahr in Dessau, er ist verheiratet und hat zwei Töchter und drei Enkelkinder.
Schönemann hat Abschlüsse als Instandhaltungsmechaniker (1972), Ingenieurökonom (1986), Diplomwirtschaftsingenieur (2003). Ralf Schönemann hat bis zur Wende in Dessau in der Papierfabrik, im RAW und im Elektromotorenwerk gearbeitet, wirkte außerdem als Parteisekretär.
Das Mitglied der Linken wurde 1992 Unternehmer und Geschäftsführer einer Recyclingfirma in Waldersee. Sein Unternehmen Abc-Recycling, so betont er, habe nichts mit dem Dessauer Entsorgungsunternehmen von Gerd Schönemann zu tun. Es gibt auch keine verwandtschaftlichen Verhältnisse, stellt der Kandidat klar.
Hobbys pflegt Ralf Schönemann gern in Verbindung von beruflicher und persönlicher Passion. Landschafts-, Garten- und Innenarchitektur fasziniert ihn.
Ralf Schönemann ist ein Multifunktionär. Seinem Heimatort Kleinkühnau will der Ortsbürgermeister (seit 2005) eine Zukunft mit Schule und Kindergarten geben. Kommunalpolitisch ist er in Dessau und später in Dessau-Roßlau seit 1990 aktiv. Seit 1994 ist er Fraktionsvorsitzender der Linken im Stadtrat. Dort hat er Sitz und Stimme etwa im Hauptausschuss und Bauausschuss sowie im Hochwasserausschuss. Er ist ein unbequemer Mensch, denn er gehörte noch nie zu jenen, die den einfachen Weg gegangen sind.
Ist er von einer Sache überzeugt, dann vertritt er sie, wohl wissend, dass er sich nicht immer Freunde macht. Als er beispielsweise seine Vision von der Bauhausstadt Dessau und den damit verbundenen Chancen für die Zukunft von Dessau-Roßlau öffentlich machte, kam zunächst Schimpf und Schande über ihn. In Roßlau gründete sich eine Bürgerinitiative, manifestierten Bürger deutlich ihre Gegenwehr. Schönemann antwortete mit Flyern „Bauhausstadt Dessau“.
Vision: Weltoffene Bauhausstadt
Schönemanns Vision ist seit Jahren eine Bauhausstadt, die „weltoffen, tolerant, sicher und sozial ist“. Er will, dass Dessau-Roßlau weiterhin als kreisfreies Oberzentrum eine Zukunft hat. „Dafür will ich mich im künftigen Landtag einsetzen“, begründet das langjährige Mitglied der Linken seine erneute Kandidatur für den Landtag. Schönemann bewirbt sich im Wahlkreis 26 um das Landtagsmandat.
„Die Kreisfreiheit sichert uns unser Anhaltisches Theater, unser Städtisches Klinikum, unsere Sportstätten, Fachhochschule, Eigenbetriebe und Bildungsstätten in der Nähe des Wohnorts“, unterstreicht er. Und weil er weiß, dass nur eine starke Stadt sein kann, wenn sie über eine starke Wirtschaft verfügt, will er weiter helfen, dass in Dessau-Roßlau Arbeitsplätze geschaffen werden. „Wirtschaftskraft bringt soziale Sicherheit, ermöglicht Familienplanung“, so seine Philosophie. Er will, dass die Stadt so lebenswert wird, dass die Bewohner hierbleiben und nicht über Alternativen nachdenken müssen.
Wenn man so will, ist der 63-Jährige ein Lobbyist, dem durchaus bewusst ist, dass auch sogenannte weiche Standortfaktoren Wirtschaftskraft darstellen: „Ich stehe für die Wiege der Moderne.“ (mz)