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Heimatverein Großkühnau wächst und wächst Die 1.000 ist dank des Freibades fast voll - Vorstand hat weitere Zukunftspläne

Von Annette Gens 15.05.2021, 09:00
Nicht nur Torsten Kitzing, Dirk Thilo, Christel Pöcking und Fred Kitzing (v.l.n.r.) sind happy, dass der Heimatverein am Kühnauer See so erfolgreich ist. Alle vier betonen das gute Miteinander im Verein und im Naturbad.
Nicht nur Torsten Kitzing, Dirk Thilo, Christel Pöcking und Fred Kitzing (v.l.n.r.) sind happy, dass der Heimatverein am Kühnauer See so erfolgreich ist. Alle vier betonen das gute Miteinander im Verein und im Naturbad. Fotos: Thomas Ruttke

Großkühnau - Eine Decke ist am Ufer des Kühnauer Sees ausgebreitet. Die Kinder, die darauf mit ihren Eltern sitzen, genießen am Dienstag die letzten wärmenden Sonnenstrahlen beim Kartenspiel. Auf den ersten Blick könnte man meinen, still ruht der See in Großkühnau. Denn an diesem frühen Dienstagabend geht es relativ ruhig zu auf dem Gelände des Heimatvereins. Doch dass hier nur der Bär steppt, ist eine absolute Legende.

Heimatverein Großkühnau ist eine spezielle Erfolgsgeschichte

Der Heimatverein von Großkühnau hat in den vergangenen drei Jahren eine Erfolgsgeschichte hingelegt, die seinesgleichen in der Region sucht und die Vereinsvorsitzende Christel Pöcking niemals im Leben für möglich gehalten hätte. Vor mehr als drei Jahren noch leitete Pöcking einen 47 Mitglieder zählenden und überalterten Verein. Inzwischen gehören dem Heimatverein Großkühnau 944 Mitglieder an. Der Altersdurchschnitt ist dank der vielen neuen Mitglieder wahnsinnig gesunken. Der Verein zählt plötzlich zu den ganz großen im Stadtgebiet.

Dabei hatten Pöcking, Ortsbürgermeister Fred Kitzing, Ortschaftsratsmitglied Dirk Thilo und viele andere Aktive vor der Übernahme des Seegeländes vor 2017 noch heftig diskutiert, wie die Betreibung des Naturbades durch einen Heimatverein finanziell ohne Risiken ablaufen könnte. Immerhin wollte der Verein, der das Areal mit Rückenwind des städtischen Wirtschaftsdezernats zunächst sicherheitshalber nur für fünf Jahre pachtete, nicht im wörtlichen Sinne Wassersaufen gehen.

200 zusätzliche Mitglieder waren erforderlich, um eine betriebswirtschaftliche Basis zu schaffen. Dieses Ziel wurde schon im ersten Jahr erreicht. Der Verein wuchs stetig weiter. „Das beste daran ist, dass man auf unserem Vereinsgelände eine erstaunliche Tendenz beobachten kann“, schildert Großkühnaus Ortsbürgermeister Kitzing: „Man muss niemandem etwas nachräumen. Jeder fühlt sich für Sauberkeit verantwortlich. Das ist einfach toll.“

Das Areal am Kühnauer See nutzen inzwischen die unterschiedlichsten Interessengruppen. Heimisch geworden sind dort u.a. neben Bikern, Volleyballern, Fußballern, Drachenbootfahrern, Nacktbadern und Hundefreunden sehr viele Familien. Es gibt gute Partnerschaften sowohl mit der Rudervereinigung Hugo Junkers als auch mit dem Paddelclub Dessau. Und auf dem Gelände ist länger schon Kindersport möglich.

Heimatverein hat den Pachtverein für das Bad vorfristig auf 20 Jahre verlängert

All dieser Zuspruch hat den Heimatverein dazu bewogen, den Pachtvertrag für das Gelände vorfristig auf die nächsten 20 Jahre zu verlängern. Alle anfänglichen wirtschaftlichen Bedenken sind verflogen. Das Miteinander am See befeuert die Zukunft.

Deswegen hat der Heimatverein am Kühnauer See weitere Pläne, unter anderem gemeinsam mit der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF). Rund um Großkühnau besitzt der WWF viele Flächen und Kerngebiete. Er möchte sein Eigentum über ein Bundesprogramm erlebbar machen. In wenigen Tagen wird in Dessau ein WWF-Auenpfad eingeweiht. Das Großkühnauer Rathaus und das Vereinsgelände am Kühnauer See sollen im naturtouristischen Konzept als Ausgangspunkt für Touren durch die einzigartige Großkühnauer Elbaue dienen, sagt Kitzing. „Unser Verein freut sich auf diese Zusammenarbeit.“