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DGB-Chef lobt Stimmung bei Kranbau Köthen GmbH

Von Wladimir Kleschtschow 15.02.2005, 18:25

Köthen/MZ. - Zu Beginn fand ein Gespräch des Gastes mit den beiden Geschäftsführern Jürgen Abromeit und Klaus Müller statt, an dem auch der Betriebsratsvorsitzende Roland Schröder sowie Vertreter des Mutterunternehmens Georgsmarienhütte Holding teilnahmen. Es zog sich beträchtlich in die Länge, was bei wartenden Pressevertretern zu allerlei Mutmaßungen über den Inhalt der Unterredung führte. "Wir haben einfach über Gott und die Welt geredet", sagte jedoch Müller, als die Runde endlich zu Ende ging. Man habe den Gast über das Unternehmen informiert.

Diesem Ziel diente auch der anschließende Rundgang. Im Betrieb war allerdings nicht viel los. Wie der Gast erfuhr, seien die Produktionskapazitäten im Winter nur zu 60 bis 70 Prozent ausgelastet. Hochbetrieb herrsche dagegen im Sommer. Dies hänge mit dem Produktionszyklus in den Stahlwerken zusammen.

Die beiden Geschäftsführer berichteten mit sichtlichem Vergnügen über das Unternehmen, das 1998 nach einer ersten missglückten Privatisierung von der Georgsmarienhütte Holding GmbH übernommen wurde. Diese investierte in Köthen eine zweistellige Millionensumme. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Auftragslage ist gut. Müller: "Wir bauen keine Massenware, sondern maßgeschneiderte Krane, die exakt den Wünschen der Abnehmer entsprechen". Der Kranbau Köthen sei schon aus DDR-Zeiten für seine Qualität und seine Termintreue bekannt. Der Umsatz stieg bis zum vorigen Jahr auf 27 Millionen Euro. In diesem Jahr werden 31,5 Millionen Euro angepeilt. Die Gesamtpersonalzahlstärke lag 2004 bei 210.

Der DGB-Chef zeigte sich beeindruckt von der Stimmung im Unternehmen, das seine Beschäftigte nach Tarif bezahle. Sowohl das Mutterunternehmen, das im Osten investiere, als auch der Kranbau Köthen selbst stünden zu ihrer sozialen Verantwortung. So sei auch das Personal hier hoch motiviert. Betriebsratsvorsitzender Roland Schröder teilte die Meinung von Sommer. "Die Qualität der Zusammenarbeit zwischen der Betriebsleitung und der Arbeitnehmer-Vertretung ist gut", sagte er der MZ.

Bei einem kurzen Gespräch mit den Journalisten sprach der DGB-Chef kurz auch über die Bundespolitik. Am 28. Februar habe er ein Gespräch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder, informierte er. Dabei gehe es um Nachbesserungen zur Arbeitsmarktreform Hartz IV.