Dessauer Verkehrsbetriebe lassen Ukraine-Flüchtlinge gratis fahren - Auch MDV macht mit

Dessau-Roßlau/MZ - Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) und die Dessauer Verkehrs GmbH (DVG) ermöglichen ukrainischen Flüchtlingen die kostenlose Mitfahrt in ihren Zügen, Bussen und Bahnen. Damit reihen sie sich in eine lange Liste deutscher Verkehrsunternehmen ein, die aus Solidarität ebenso verfahren. Auch die deutsche Bahn lässt ukrainische Flüchtlinge kostenlos von der Grenze im Osten zu bestimmten großen Bahnhöfen fahren.

Wie DVG-Sprecher Christian Mattke der MZ sagte, trage man als Mitglied im Branchenverband VDV den gemeinsamen Beschluss zur kostenlosen Beförderung mit. „Derzeit stehen wir im Austausch mit VDV und MDV und klären die Details der praktischen Umsetzung, wie zum Beispiel das Personalbriefing“, so Mattke. Klar ist bereits jetzt: Als Fahrausweis auf den Dessauer Linien gelten ukrainische Pässe und Personalausweise.

Ähnlich verfährt der MDV. „Flüchtende aus der Ukraine können kostenfrei S-Bahnen, Züge, Straßenbahnen und Busse im gesamten MDV-Gebiet sowie die S-Bahnen und Züge im MDV-Nordgebiet nutzen und müssen dafür lediglich ein Ausweisdokument vorzeigen. Die Regelung gilt bis auf Weiteres. Die Information wird gegenwärtig an die Fahr- und Servicepersonale durchgestellt“, sagte eine Sprecherin.

Wegen Russlands Angriffskriegs gegen die Ukraine sind inzwischen mehr als eine Million Ukrainer auf der Flucht. Vor allem Frauen und Kinder suchen Schutz in Europa. Polen hat bereits hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen, auch in Deutschland werden viele Ukrainer erwartet. Die Stadt Dessau-Roßlau hat bereits Anfang der Woche einen Krisenstab gebildet, der nun erstmals tagte.