Knöllchen kommen per E-Auto Dessau-Roßlau will Pkw-Fuhrpark auf Elektro umstellen - Warum das Ordnungsamt damit beginnt

Dessau-Roßlau/MZ - Blitzen und Knöllchenverteilen soll in Dessau-Roßlau umweltfreundlicher werden: Der Stadtordnungsdienst wird künftig in Elektroautos unterwegs sein und dadurch nach Berechnungen der Stadt jährlich 17 Tonnen CO2 einsparen. Die Pläne, sechs dieser Fahrzeuge für das Ordnungsamt anzuschaffen, passieren gerade die Ausschüsse des Stadtrates. Die Anschaffungskosten für die Stadt werden derzeit auf 123.000 Euro geschätzt, die in den Haushalt für das Jahr 2022 eingestellt werden sollen. Der Finanzausschuss stimmte dem Vorhaben am Dienstag bereits zu.
Doch dabei soll es nicht bleiben. Schrittweise will die Verwaltung ihren Pkw-Fuhrpark ganz auf E-Autos umstellen, um die städtischen CO2-Emissionen zu reduzieren. „Damit kommt die Stadt ihrer Verantwortung und Vorbildrolle im Sinne nachhaltiger Mobilität auf dem Weg zur CO2-Neutralität nach“, heißt es in der Begründung zum Kauf der zunächst sechs E-Fahrzeuge.
Wirtschaftlicher als Verbrenner: Dessau-Roßlau könnten mit den sechs E-Autos 63.000 Euro einsparen
Die Anschaffung steht allerdings noch unter dem Vorbehalt einer Förderung durch das Bundesverkehrsministerium (BMVI). Laut Prognose der Stadt könnte der Bund sich mit rund 120.000 Euro an geschätzten Gesamtkosten von fast 240.000 Euro beteiligen.
Mit dieser Förderung würde sich der Umstieg auf E-Autos für Dessau-Roßlau auch wirtschaftlich lohnen. Bei zehnjähriger Nutzungsdauer ließen sich bei der Anschaffung von sechs E-Fahrzeugen am Ende rund 63.000 Euro gegenüber vergleichbaren Verbrennern einsparen, so hat die Verwaltung kalkuliert. Mit der geplanten CO2-Bepreisung und dem Anstieg der Spritpreise verbessere sich die Rentabilität von E-Autos womöglich noch weiter, schätzt die Stadt.
Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes legen täglich bis zu 150 Kilometer zurück
Dass die Umstellung beim Stadtordnungsdienst beginnt, erklärt Dessau-Roßlaus Klimaschutzmanager mit dem besonders hohen Einsatz von Fahrzeugen in diesem Bereich. Eine Gefahr, dass den Hütern der öffentlichen Sicherheit des Öfteren der Saft ausgeht befürchtet die Stadtverwaltung indes nicht. Denn die durchschnittlich pro Tag gefahrenen Strecken von 150 bis 180 Kilometern lägen noch deutlich unter der Reichweite von E-Autos.
Für eine Förderung durch das BMVI muss die Stadt auch sechs Ladesäulen für die Fahrzeuge bauen. Diese müssen zudem mit Ökostrom versorgt werden. Öffentlich nutzbar werden die Ladepunkte nicht.