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Training im Freien Dessau-Roßlau stellt zusätzliche Außenflächen für Hallensportler bereit

Das Angebot ist für Vereine kostenlos. Was draußen möglich ist und was nicht.

18.04.2021, 12:00

Dessau-Roßlau - Der Wind pfeift ziemlich frisch über das rotbraune Feld neben dem Paul-Greifzu-Stadion. Ein einsames Volleyballnetz wedelt darauf hin und her. Die Temperaturen sind empfindlich kalt. Auf dem Areal, das die Stadt seit Kurzem kostenlos für Sportvereine zur Verfügung stellt, wird noch nicht der Ball geschlagen. Sobald freundlicheres Wetter einsetzt, wird sich das wohl schnell ändern.

Dass nämlich Hallensportler wie etwa die Volleyballer des PSV 90 in naher Zukunft in ihre eigenen Trainingsstätten zurückkehren können, erscheint wegen Corona einigermaßen unrealistisch. „Die Turnhallen bleiben sicher noch eine ganze Weile geschlossen“, schätzt auch Benjamin Völker vom Referat für Sportförderung der Stadt. Aus diesem Grund hat die Verwaltung jetzt ein zusätzliches Angebot geschaffen.

Kinder- und Jugendliche dürfen nur in Gruppen von bis zu 20 Personen und Erwachsene nur maximal in Fünfergruppen zusammen trainieren

Die aktuelle Eindämmungsverordnung des Landes erlaubt lediglich kontaktloses Training im Freien und unter Einhaltung von Mindestabständen. Kinder- und Jugendliche dürfen nur in Gruppen von bis zu 20 Personen und Erwachsene nur maximal in Fünfergruppen zusammen trainieren. Mangels Außenanlagen nützt das vielen Hallensportvereinen jedoch wenig.

Dessau-Roßlau will hier gegensteuern und stellt zunächst fünf bis sechs Flächen im Umfeld des Dessauer Stadions zur Verfügung. „Wir bieten den Vereinen an, dass sie raus kommen und hier ein bisschen was machen können“, skizziert Völker. Im Blick hat er neben den Volleyballern etwa Gymnastikgruppen, Kampfsportler, aber auch die Cheerleader des SV Dessau 05.

„Es können daher sicherlich keine Spielsituationen trainiert werden“

Dabei ist Völker völlig klar, dass die Vereine auch draußen ihren Sport nicht „normal“ betreiben werden können. Zum einen geben das die Bedingungen auf den Flächen teilweise gar nicht her, zum anderen verhindern das insbesondere bei Kampf- oder Mannschaftssportarten die gültigen Hygiene- und Abstandsregeln.

„Es können daher sicherlich keine Spielsituationen trainiert werden“, so Völker. Eher werde es etwa um Pass-, Lauf- oder Fitnesstraining gehen. „Wir wollen also vorrangig erreichen, dass die Leute überhaupt im Verein sportlich aktiv sein können.“ Man werde aber realisieren, was immer möglich sei, versprach Völker.

Vereine müssen fürs Training im Freien dennoch ein Hygienekonzept vorlegen

Bislang gebe es erste lose Anfragen für die Flächen. „Der Bedarf ist aber da und wir werden in nächster Zeit auch gezielt noch ein bis zwei Vereine ansprechen“, erklärte der Referatsleiter. Wer das Angebot annehmen wolle, könne sich einfach ans Referat für Sportförderung wenden.

Allerdings müssen Vereine auch fürs Training im Freien dann ein Hygienekonzept vorlegen. „Ein Großteil der Vereine hat solche Konzepte ja bereits, die müssen lediglich ein bisschen angepasst werden“, unterstrich Völker, dass sich der Aufwand dafür in Grenzen hält.

Zusätzliches Geld musste die Stadt für das kostenlose Angebot übrigens nicht extra aufwenden

Sollte das Interesse an den Freiflächen sehr groß sein, könnte die Stadt zusätzlich zwei Wiesenflächen auf dem Sportplatz Einheit in Dessau-Nord aktivieren. Der dortige Fußballplatz bleibe - wie auch im Stadion - natürlich den jeweiligen Fußball-Vereinen vorbehalten, betonte der städtische Sportförderer Völker.

Wann es auf den Freiflächen genau losgeht sei jetzt einzig von den Vereinen sowie vom Wetter abhängig. Gerade bei den Volleyballern könne man am Stadion bereits in dieser Woche starten. „Wir müssen nur aufbauen und die Spielfelder abkreiden“, so Völker. Vier bis fünf Felder haben Platz auf der Fläche am äußersten Ende des Stadion-Areals. Die Netze stellt der PSV 90 bereit.

Zusätzliches Geld müsse die Stadt für das kostenlose Angebot übrigens nicht extra aufwenden, teilte Völker mit. (mz/Daniel Salpius)