Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Olympia-Erfolge spornen an
rodleben/MZ. - Es war alles perfekt: Das Wetter, der Platz, die Bedingungen. Und auch Pferde und Reiter waren bester Stimmung. Beste Voraussetzungen also für ein erfolgreiches Sportwochenende beim integrativen Reitturnier des Reit- und Therapiezentrums Rodleben. In den letzten Jahren hat sich dieses Turnier zu einem der größten Sachsen-Anhalts gemausert.
Wie beliebt dieser Wettkampf ist, zeigte die regen Beteiligung an den rund 22 Prüfungen. Ob in der Dressur, dem Springreiten, der Hunterklasse, dem Zwei-Phasen-Springen, dem Glücksspringen oder den Stilspringprüfungen, zahlreiche Reiter hatten ihre Teilnahme angemeldet. Und so waren schon im Morgengrauen die ersten Autos mit Pferdeanhängern aus Brandenburg, Sachsen, Thüringen und ganz Sachsen-Anhalt angerollt. Für die Vorsitzende des Rodlebener, Reitvereins, Kirsten Osterland ist es zwar sehr schön mit anzusehen, wie beliebt ihr Turnierplatz und das Turnier selbst sind, "ich finde es jedoch sehr schade, dass es so ein integratives Turnier in dieser Form nicht noch einmal hier in der Region gibt".
Integrativ bedeutet in diesem Fall, dass auch Reiter mit Behinderungen an diesem Sportereignis teilnehmen und ihr Können zeigen können. "Gerade für sie ist es so wichtig, auch einmal Erfolge zu haben und sich zu zeigen. Sie sind so stolz mitzumachen", so Osterland. "Unsere Reiter aus dem integrativen Bereich würden gern auch mal zu anderen Vereinen fahren."
Aktuell ist natürlich das grandiose Abschneiden der deutschen Vielseitigkeitsreiter bei Olympia in allen Köpfen. Das war allen Ortes Gesprächsthema. Ob zwischen den Reitern zu Pferde oder unter den Zuschauern. Da wurden erste Vergleiche gezogen und noch einmal Mut gemacht.
Beim Springwettbewerb der Klasse E zeigte dies besonders für Saskia Bemme vom Reitverein "Ehlegrund Loburg " Wirkung. Sie sicherte sich in dieser Klasse gleich zwei vorderste Plätze mit ihren Pferden Glenn Holly und Nelly. Nach ihrem fehlerfreien Ritt sicherte sich die junge Loburgerin den ersten und zweiten Platz und verwies Jennifer Kokkot vom Reitverein "Gut Belten" auf ihrem Peppino Nero auf den dritten Rang. Einen sehr erfolgreichen vierten Platz hingegen holte sich Maria Kapuscik auf "Escalito" vom Rodlebener Reitverein.
In der Dressurpferdeprüfung auf dem Turnierplatz direkt neben der Sprunganlage konnte Stefanie Piep aus Radegast mit ihrem "Odelin" klar vor Berhard Raue aus Mühlsdorf mit "Rowenna" punkten. Am Samstagnachmittag standen die Reiter mit Behinderung im Mittelpunkt des Geschehens. Da zeigten sie, unter ihnen Grit Jonas und Emelie Wienicke, ihr Können. Für das Rodlebener Reitzentrum ist dies ein sehr wichtiger Teil, bietet es doch selbst das Therapiereiten an und ist damit sehr erfolgreich.
An beiden Tagen wurde von sieben bis 18 Uhr in Sprung und Dressur um die begehrten Plätze auf dem Treppchen gerungen. Da war der Reiterball am Samstagabend für die Teilnehmer und Sponsoren im Rodlebener Gemeindehaus eine willkommene und gelungene Abwechslung. Ein buntes und vor allem lustiges Unterhaltungsprogramm sorgte für Stimmung. Die Freiwillige Feuerwehr aus Rodleben sorgte da für Lacher und ließ kein Auge trocken. Bis in die Morgenstunden wurde getanzt und in Erinnerungen geschwelgt.
Für Kirsten Osterland ist das Turnier inzwischen auch ein Treffen "alter" Bekannter. Es zeigt, wie beliebt der Turnierplatz und das Turnier sind, denn viele Reiter kommen schon seit Jahren hierher. So auch Alexandra Boas aus Greppin. Sie war bereits im vergangenen Jahr dabei und zeigte auch in diesem Jahr vollen Einsatz. "Mit einem Gutschein für eine Reitstunde hatte alles vor über neun Jahren begonnen. Inzwischen kann ich mir ein Leben ohne mein Pferd gar nicht mehr vorstellen", verriet die 15-jährige Greppinerin.