Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: 25-Jähriger durch Schuss schwer verletzt
DESSAU-ROSSLAU/MZ/AGE. - Das Projektil konnte in einer mehrstündigen Operation entfernt werden. "Der Mann befindet sich noch in intensivmedizinischer Behandlung und ist derzeit in ein künstliches Koma versetzt", sagte Oberstaatsanwalt Christian Preissner. Der 25-Jährige sei inzwischen aber außer Lebensgefahr.
Es war kurz nach 1 Uhr in der Nacht zum Montag, als Kräfte eines Mobilen Einsatzkommandos nach einem Einbruch in einen Roßlauer Baumarkt den 25-Jährigen im Dessauer Triftweg in seinem Fahrzeug stellen wollten. Der Pkw, in dem sich noch ein 22-jähriger weiterer Verdächtiger als Fahrer sowie eine 20-jährige Bekannte beider Männer befunden haben sollen, wurde Schilderungen der Staatsanwaltschaft zufolge von zwei zivilen Einsatzfahrzeugen einige Kilometer vom Einbruchsort entfernt im Dessauer Triftweg gestoppt. Anschließend hätten mehrere Polizeibeamte das Fahrzeug umstellt und die Insassen aufgefordert, die Fahrzeugtüren zu öffnen. Dann habe sich der Schuss aus einer Polizeiwaffe gelöst. Man könne derzeit nur mutmaßen, dass ein oder zwei Polizeikräfte die Waffe gezogen haben, weil sie nicht wussten, ob die Verdächtigen bewaffnet gewesen waren, sagte Preissner.
Eine Sonderermittlungsgruppe der Polizei soll laut Staatsanwaltschaft unter anderem gegen den 25-Jährigen seit mehreren Monaten ermitteln. Er steht im Verdacht, an einer Serie von Straftaten beteiligt zu sein, berichtete die Staatsanwaltschaft, die aus ermittlungstaktischen Gründen nicht näher auf die Straftaten eingehen will. Wegen der Häufung von Einbrüchen in Märkten sei vor Monaten im Dessau-Roßlauer Polizeirevier eine Sonderermittlungsgruppe eingesetzt worden, die offenbar auch Montagnacht im Einsatz war.
Weshalb sich der Schuss aus der Polizeiwaffe lösen konnte, sei Gegenstand der Ermittlungen der Polizeidirektion Nord. Das Fahrzeug, mit dem der mutmaßliche Täter unterwegs war, werde im Zuge der Ermittlungen kriminaltechnisch untersucht.