Italien statt Griechenland Das Restaurant vom SV Stahlbau 1950 hat schnell neue Pächter gefunden
Beim SV Stahlbau 1950 bleibt nach dem Auszug des griechischen Restaurants die Küche nicht lange kalt. Neue Pächter haben die Schlüssel erhalten.
Dessau - Die Vereinsgaststätte beim Sportverein Stahlbau Dessau 1950 im Querweg ist wie leergefegt. Nur noch ein paar Dekoelemente weisen darauf hin, dass hier bis vor ein einiger Zeit ein griechisches Restaurant Gäste empfing. Doch so trist, wie es jetzt aussieht, wird es nicht bleiben. Am Donnerstagnachmittag haben Hava Ceka und ihr Mann Hekuran die Schlüssel von Vereinschefin Rita Bahn-Kunze entgegengenommen. „Bald gibt es hier ein italienisches Restaurant“, kündigen sie an.
Hava (25) und Hekuran Ceka (32) kommen aus Hamburg. Von Freunden, die in Dessau leben, haben die Albaner erfahren, dass für die Sportgaststätte ein Nachfolger gesucht wird. Hekuran Ceka, der seit fünf Jahren in der Küche eines italienischen Restaurants in Norddeutschland arbeitet und zuvor in seinem Heimatland Albanien das Handwerk mit Topf und Pfanne erlernt hatte, war in der Zwischenzeit nun schon ein paar Mal in Dessau und hat sich im Vereinsheim alles angeschaut.
Rita Bahn-Kunze und ihr Stellvertreter Martin Müller sind froh, dass der Sportverein schnell einen Nachmieter gefunden hat
Er wird der Chefkoch sein, seine Frau die Chefin des Restaurants, für das sie auch schon einen Namen haben: „Sapori d’Italia“. Doch bevor es vielleicht Ende Mai/Anfang Juni öffnen kann - was auch von Corona abhängig ist - muss noch renoviert und dann alles eingerichtet werden, damit ein Hauch von Bella Italia durch den Süden Dessaus weht.
Rita Bahn-Kunze und ihr Stellvertreter Martin Müller sind froh, dass der Sportverein schnell einen Nachmieter gefunden hat. Denn dass das griechische Restaurant ins „Waldbad“ziehen wollte, davon waren sie doch sehr überrascht. „Wir hatten im Dezember das erste Mal von Gästen davon gehört und dann das Gespräch mit den Betreibern gesucht.“ In deren laufenden Vertrag steigen nun die Nachfolger ein. „Wir sehen optimistisch in die Zukunft“, sagt Rita Bahn-Kunze deshalb. Denn als vor viereinhalb Jahren das „Syrtaki“ öffnete, war das Restaurant immer gut besucht und der Biergarten bei schönem Wetter voll.
Dass in der Nachbarschaft des Stadtbezirks Süd, Haideburg, Törten auch mit dem neuen Restaurant gepunktet werden kann, davon geht sie aus. Nicht nur die rund 250 Vereinsmitglieder, die bei Stahlbau Fußball, Volleyball, Badminton und Tischtennis spielen, die Gymnastik machen oder Kegeln, haben nach dem Sport hier gerne zusammengesessen. „Aufgefallen war auch, dass viele Radtouristen im Biergarten gerne einen Stopp eingelegt hatten“, stellt sie fest. Und Martin Müller ergänzt: „Uns als Verein ist es wichtig, dass weiter Leben in unserer Gaststätte ist.“
Das „Sapori d’Italia“ wird ein richtiges Familienunternehmen
Deshalb unterstützt der Verein auch Hava und Hekuran Ceka dabei, in Dessau schnell Fuß zu fassen, greift ihnen vermittelnd unter die Arme, wenn es um die Gänge zu Ämtern geht. „Es ist viel, was auf die Beiden zukommt“, weiß Rita Bahn-Kunze. Und sie zieht den Hut vor den jungen Leuten, die sich in der Corona-Zeit wagen, ihr erstes eigenes Restaurant zu eröffnen. Aktuell sucht die Familie, zu der auch die einjährige Tochter Dife zählt, auch nach einem Haus in Dessau. „Am besten in der Nähe“, sagt die junge Mutter.
Unterstützung bei seinem Dessauer Vorhaben bekommt das Paar auch von Freunden und der Familie. Das „Sapori d’Italia“, erzählt Hekuran Ceka, „wird ein richtiges Familienunternehmen.“ (mz/Heidi Thiemann)