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Citymanagement Citymanagement: Captain Sparrow kapert im Trocknen

Von Katrin Löwe 15.08.2004, 15:24

Köthen/MZ. - Nun, es scheint funktioniert zu haben. Als Vorführer Helmuth Göldner zur 3. Köthener Filmnacht die Justierung seines Apparates abgeschlossen und angesichts einbrechender Dunkelheit um 21.15 Uhr das Startsignal gegeben hatte, blieb es trocken über Köthen. Und während Gouverneurstochter Elizabeth Swann (Keira Knightly) unter strahlend blauem Karibikhimmel den schräg-spaßigen Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) austrickste, waren über der Bachstadt längst alle Wolken verschwunden und hatten einem Blick auf die Sterne Platz gemacht. Da musste sich dann auch Besucher Günter Kutzek aus Köthen nicht mehr ärgern, dass er seinen Schirm zu Hause gelassen hatte. "Ich habe mir vorgenommen herzukommen, und wenn es nicht allzu derb wird mit dem Wetter, bleibe ich auch", hatte er verkündet.

Mehrere hundert Besucher - 700 schätzte Busch noch am Anfang, im Laufe des Abends wurden es aber einige mehr - erlebten im Friedenspark den "Fluch der Karibik" auf einer zwölf Meter breiten und fünf Meter hohen Leinwand. Unter 1712 Stimmabgaben - fast doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor übrigens - hatte der Piratenspaß in der Gunst der Köthener mit 382 Stimmen knapp vor dem neuen Emmerich-Katastrophenfilm "The day after tomorrow" vorn gelegen. Nach "Pearl Harbour" 2001, einer flutbedingten Zwangspause 2002 und "Good bye Lenin" im vergangenen Jahr war es der dritte Film, der mit Unterstützung der Köthener Brauerei gezeigt wurde. Und der den Friedenspark sowohl in ein Freilichtkino als auch in einen Treff zum gemütlichen Schwatz verwandelte.

Gut beraten war da derjenige, der der Empfehlung der Veranstalter gefolgt war und sich - wenn er denn nicht zeitig genug für einen Sitzplatz auf den Holzbänken erschienen war - mit Campingstuhl oder Decke ausgerüstet hatte. Letztere hatten sich Chris Oetner, Thomas Falke und Stefan Knopf mitgebracht. Und auch wenn sie leicht genervt waren, weil ihnen pausenlos von neuen Besuchern der Blick versperrt wurde: Die Filmnacht war okay, meinten die drei. "So etwas könnte ruhig öfter gemacht werden, das bietet sich im Sommer ja an", so Oetner.