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Bundesumweltminister Bundesumweltminister: Bundesmittel für Rückbau des Elbdeichs

Von Heiko Wigrim 02.11.2001, 19:39

Obselau/MZ. - Bei einem Spaziergang auf dem Elbdeich bei Obselau informierte sich Bundes-Umweltminister Jürgen Trittin gestern über das geplante Deich-Rückbauungsprojekt des World Wide Fund For Nature (WWF) im Rahmen des Naturschutzprojektes "Mittlere Elbe". Anlass des Ministerbesuches war die Aufnahme des Biosphärenreservates Mittlere Elbe als Naturschutzgroßprojekt in den Förderkatalog des Bundes. Trittin übergab am Freitag in Dessau einen Bewilligungsbescheid des Bundes über 22,5 Millionen Mark Fördermittel.

Das Projektgebiet "Mittlere Elbe" umfasst 9000 Hektar, in einem 30 Kilometer langen Flussabschnitt soll ein ehemaliger Auenwald mit wertvollen Wiesen und Altwässern gesichert und entwickelt werden. Nach Auskunft von Georg Rast, Projektleiter im WWF-Auen-Institut, hat das auf zehn Jahre angelegte Naturschutzprojekt einen finanziellen Umfang von 30 Millionen Mark. Davon trägt 75 Prozent der Bund, 15 Prozent das Land und zehn Prozent bringt der WWF auf. Die Gesamtkosten für den Deichrückbau bezifferte Rast mit rund 21 Millionen Mark. Gerechnet wird mit zwei bis drei Jahren Vorbereitung, zwei Jahren für das Verfahren und drei Jahren für Ausschreibung und Bau. "Bis zum Projektablauf 2010 wird es knapp", sagte Rast. Mit der Deichverlegung will der WWF rund 500 Hektar zusätzliche Überflutungsfläche gewinnen. Ein rund sechs Kilometer langer neuer Damm muss dafür errichtet werden.

"Hier geht es um den Erhalt des größten Auenwaldes. Damit werden Lebensräume von den Störchen bis hin zum bekannten Elbebiber neu gesichert. Und das ist für die Bundesregierung Anlass genug, 22,5 Millionen Mark bereitzustellen. Wir haben die Pflicht, Natur, so wie sie ist, zu erhalten", erklärte Umweltminister Trittin.

Akens Bürgermeister Hansjochen Müller erfuhr erst gestern vom geplanten Umfang des Projektes. "Darum kann ich dazu noch relativ wenig sagen." Der Deichrückbau bringe für den Hochwasserschutz "vom Prinzip her eine Entlastung." Wenn sich das Verfahren über zehn Jahre strecken soll, dann sei dies langwierig und schwierig. "Letztlich stellt sich die Frage der Akzeptanz."