Boxen-Weltmeisterschaft Boxen-Weltmeisterschaft: Der Unberührbare zeigt Muskeln
Dessau/MZ. - Ich bin top-fit. Ich will den Weltmeistertitel unbedingt nach Deutschland holen."
Acht Wochen Vorbereitung liegen hinter beiden Boxern. Wer diese Zeit besser genutzt hat, wird sich am Sonnabend ab 19.30 Uhr in der Anhalt-Arena zeigen. Der WM-Kampf zwischen Dirk Dzemski und Kippy Warren ist der unumstrittene Höhepunkt des Abends, doch den Fans wird noch mehr geboten: Malik Dziarra wird im zweiten Hauptkampf gegen den Kolumbianer Jairo Siris um den IBF-Intercontinental-Titel kämpfen. Beweisen sollen sich außerdem die SES-Boxer Lukas Konecny (gegen den Tschechen Patrik Hduska) und Ausnahme-Talent Robert Stieglitz (gegen den Tschechen Pavel Cirok). Die Kämpfe zwischen dem Ungarn Mate Maros und dem Berliner André Mewes sowie zwischen dem Ungarn Ferenc Kaffka und dem Franzosen David Guerault komplettieren den Abend.
4 000 Zuschauer passen in die Anhalt-Arena. "Die Dessauer haben die Pflicht, alle zu kommen", lacht Ulf Steinforth, Chef des Magdeburger Boxstalls SES. "Es wird ein spektakulärer, ein schöner Boxabend." Mit einem Weltmeister namens Dzemski? "Wir sind jetzt das dritte Mal in Dessau. Aller guten Dinge sind drei", ist Steinforth zuversichtlich. "Die Vorbereitung lief ohne Probleme. Wir wollen den Gürtel haben", macht Dzemskis Trainer Werner Kirsch klar. Zweifel sind nicht gestattet. "Dirk hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren eine wahnsinnige Entwicklung genommen", lobt Steinforth seinen Schützling, der nächste Woche seinen 30. Geburtstag feiert. "Dirk ist gereift. Es war einfach sensationell, was er zuletzt im Training gezeigt hat. Ich glaube fest an den Titel."
Doch nicht nur Dzemski steht unter Druck. Mit Malik Dziarra erhält ein zweiter Boxer des SES-Stalls eine ganz besondere Chance. "Den IBF-Intercontinentaltitel holen, zwei, drei Titelverteidigungen und dann kann Malik die Nachfolge von Sven Ottke antreten", sagt Jean-Marcel Nartz, der deutsche Box-Experte, dem Magdeburger eine große Zukunft voraus. "Ich bin gut drauf, stark und gefährlich", gibt sich der 28-jährige optimistisch. Dass Dziarra noch nie zwölf Runden gehen musste und erst sieben Profikämpfe bestritten hat, kann den Boxer nicht beeindrucken. "Ich habe keine Angst, weder vorm Gegner noch vor den zwölf Runden." Boxen sei Kunst. "Jedes Kunstwerk hat seine Geheimnisse." Jario Siris, seinem Gegner, war das egal: In der Vorbereitung gelangen dem Kolumbianer zwei Ko-Siege. "Ich fühle mich hier sehr wohl", erklärt Siris und schweigt. Weitere Antworten will der Boxer aus Kolumbianen im Ring geben.
"Bei der IBF gibt es keine Pflaumenkämpfe", versichert Benedetto Montella, der eigens aus Italien angereiste IBF-Delegierte. Und auch Promoter und Matchmaker Jean-Marcel Nartz freut sich auf das Wochenende - nicht ohne Skepsis allerdings. "Dieser Boxabend ist für SES ein Wegweiser für die Zukunft." Gibt es zwei Titel, sieht die rosig aus - eine Garantie gibt es dafür aber nicht. "Wir haben Gegner verpflichtet und keine Opfer", machte Nartz klar. "Wir haben zwei Hauptkämpfe, in denen alles möglich ist."
Karten für den Box-Abend gibt es im Pressezentrum Kinzel in der Zerbster Straße und in der Touristinformation im Rathausanbau. Die Tageskasse in der Anhalt-Arena öffnet am Sonnabend ab 18 Uhr.