1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Blick in die Zukunft: Blick in die Zukunft: Dessau-Roßlau hat neue Projektleiterin für Stadtentwicklung

Blick in die Zukunft Blick in die Zukunft: Dessau-Roßlau hat neue Projektleiterin für Stadtentwicklung

Von Detmar Oppenkowski 28.06.2020, 10:00
Anita Steinhart ist die neue Projektleiterin für strategische Stadtentwicklung in Dessau-Roßlau.
Anita Steinhart ist die neue Projektleiterin für strategische Stadtentwicklung in Dessau-Roßlau. Thomas Ruttke

Dessau - Anita Steinhart ist derzeit viel unterwegs. „Erst am Wochenende habe ich mit dem Fahrrad Kochstedt, Mosigkau und Großkühnau erkundet“, sagt die 54-jährige Wirtschaftsgeografin, die seit dem 1. Juni die Projektleiterin für strategische Stadtentwicklung in Dessau-Roßlau ist. Dabei handelt es sich um eine neu geschaffene Stelle.

„Für mich gehört es zum Selbstverständnis, dass ich nicht nur Konzepte lese, sondern die Stadt auch aktiv erschließe, da ich als Geografin die Kommune räumlich erfahren und sehen will.“ Diese Vor-Ort-Eindrücke seien wichtig für die Impulse, die Anita Steinhart der Kommune geben will.

Denn sie wird unter anderem eine so genannte „Zukunftskonferenz“ organisieren, bei der es um kommunale und regionale Entwicklungsprozesse geht, oder politische Gestaltungsmöglichkeiten des demografischen Wandels aufzeigen.

„Neben der Qualifikation bringt sie damit auch einen frischen Blick von außen mit“

Was sie dazu befähigt? Nach dem Studium in Bayreuth hat Anita Steinhart unter anderem Station in Halle gemacht, war in der Saalemetropole für das Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (ISW) tätig und hat dort das Netzwerk Stadtentwicklung moderiert.

„Neben der Qualifikation bringt sie damit auch einen frischen Blick von außen mit“, sagt Oberbürgermeister Peter Kuras. Gerade jetzt, wo die Karstadt-Krise auch Dessau-Roßlau im Allgemeinen und die Innenstadt im Konkreten erfasst hat, sei dies unentbehrlich.

Daneben gibt es viele weitere Felder - etwa die Stärkung des Gesundheits- oder die Ausweitung des Wohnstandorts. Letzteres vor allem für junge Familien. Auch das Ausschöpfen touristischer Potenziale gehöre dazu.

Die Projektleiterin denkt, dass Dessau-Roßlau sehr viele Potenziale für die Zukunft hat

Ebenso die Erschließung von Zukunftstechnologien, etwa das durch mehrere Millionen Euro geförderte Projekt „TRAINS“, das auf die Umrüstung von Dieseltriebzügen auf kohlenstoffdioxidvermeidende Gasmotoren für Wasserstoff- und Methanverbrennung abzielt. Steinhart spricht zudem von der Etablierung eines „Umwelt-Kompetenzzentrums“.

Kurzum: Die Projektleiterin für strategische Stadtentwicklung denkt, dass Dessau-Roßlau sehr viele Potenziale für die Zukunft hat. Nun sei zentral, die wichtigsten Themen zu forcieren und weiter voranzutreiben. Oder wie es OB Peter Kuras formuliert: „Aufgrund der Corona-Pandemie und der wirtschaftlichen Folgen werden die Kommunen in Zukunft kleinere Brötchen backen. Daher ist es wichtig, die richtigen Brötchen zu backen.“

Und Anita Steinhart, angesprochen auf die Stärken der Doppelstadt, meint: „Sie ist sehr vielgestaltig. Hier kann jeder etwas finden.“ Auch daher überlege sie, den privaten Lebensmittelpunkt von Halle nach Dessau-Roßlau zu verlegen (mz)