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Berufsschulzentrum "Hugo Junkers" Berufsschulzentrum Dessau: Tag der offenen Tür

Von Erik Lisso 14.11.2016, 16:30
Der Andrang im Dessauer Berufsschulzentrum war groß.
Der Andrang im Dessauer Berufsschulzentrum war groß. Sebastian

Dessau - Wohin nach der Schule? Ausbildung, Studium oder erst einmal Freiwilliges Soziales Jahr – der Möglichkeiten gibt es viele. Von der Frage nach dem zukünftigen Ort des neuen Lebensabschnittes ganz zu schweigen.

„Am Anfang war ich auch skeptisch, ob meine Entscheidung die richtige war“, gibt Svenja Schneider zu. Heute weiß die junge Frau aus dem Raum Wittenberg, dass sie „ihr Fach“ gefunden hat.

Ausbildung, Studium oder Freiwilliges Soziales Jahr?

Soziales und der Umgang mit Menschen hatten es Schneider schon früh angetan. Nach einer begonnenen Ausbildung zum Erzieher erfolgte der Wechsel zur Altenpflege. Dort absolviert sie zurzeit das zweite Lehrjahr.

„Mit Bravour“, wie Lehrerin und Fachgruppenleiterin Heidi Fahlbusch ergänzt. Ein wenig stolz ist sie auf ihren Schützling. Im Februar kommenden Jahres wird sie die Auszubildende zum Bundeswettbewerb um den „Besten Schüler in der Altenpflege“ nach Dresden begleiten.

Informationen über Ausbildungsberufe in Dessau

Solch eine Motivation ist keine Selbstverständlichkeit, wie Fahlbusch nur allzu gut weiß. „Nach wie vor haben wir mit zum Teil großen Berührungsängsten zu kämpfen, die überwunden werden müssen.“

Svenja Schneider erlebt diese tagtäglich, auch im Freundeskreis. „Das Image des Berufes ist nicht das Beste – völlig zu Unrecht.“ Ihr Rat: Vorab vielfältige praktische Erfahrungen zu sammeln.

Tag der offenen Tür im Berufsschulzentrum "Hugo Junkers"

Informieren, Ausprobieren, ins Gespräch kommen, so lautete im Anhaltischen Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ am Sonnabendvormittag die Devise. Traditionell im November öffnen Ausbildungskabinette, Werkstätten und Fachbereiche ihre Türen, stellen sich Lehrer und Schüler den Fragen der Interessenten.

„Uns kommt es vor allem auf den direkten Austausch an“, sagt Andreas Heide über die Ziele des jährlichen Tages der offenen Tür. Besonders am Herzen liegt dem Schulleiter dabei der Kontakt zwischen den jungen Leuten – auf einer Ebene von Schüler zu Schüler.

Unternehmen präsentieren Praxisangebote im Berufsschulzentrum "Hugo Junkers"

Denn egal, ob dual oder als Vollzeitausbildung – die Vielfalt an Möglichkeiten ist groß. In der Junkersstraße standen die Besucher am Sonnabend vor der Qual der Wahl.

Während im Erdgeschoss der Schulchor aus zukünftigen Erziehern die Besucher empfängt, präsentieren nebenan etliche Unternehmen der Stadt ihre Praxisangebote.

Informationen über Ausbildung zum Physiotherapeuten in Dessau

Ein Stockwerk höher demonstrieren Manuela Wasserzier und ihre Kollegen typische Techniken der Physiotherapie wie Rückenmassagen und das Tapen.

Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Physiotherapeuten, dem „schönsten Beruf der Welt“, wie Wasserzier mit zwinkerndem Auge sagt. Den Tag der offenen Tür sieht sie als Plattform, nicht ganz allein nur für zukünftige Azubis, sondern ebenso, um Ehemalige wiederzusehen.

Schüler informieren sich über Ausbildungsberufe

Unter den zahlreichen gespannten Gesichtern, die durch die Flure strömen, machen dennoch Neunt- und Zehntklässler das Gros aus. Viele von ihnen mit Eltern, Geschwistern oder gleich einer Bewerbungsmappe im Schlepptau.

„Ab sofort beginnt für uns die intensive Bewerbungszeit“, bestätigt Schulleiter Heide, fügt aber gleichzeitig an: „Generell nehmen wir fortlaufend Bewerbungen entgegen.“

Anstieg der Schülerzahlen im Berufsschulzentrum Dessau

Der demografische Wandel, er ist auch am Dessauer Berufsschulzentrum nicht spurlos vorübergegangen. Heide gibt jedoch Entwarnung. „Das absolute Tal war vor zwei Jahren erreicht.“

Seitdem kann die Einrichtung wieder einen leichten Anstieg der Schülerzahlen verzeichnen. „Insgesamt zeigen sich die Veränderungen marginal.“ Beliebt sind nach wie vor die Plätze an Fachoberschule und Fachgymnasium.

Fachkräftemangel in der Region Dessau

Andere Zweige, wie die der Baubranche verschwanden in den letzten Jahren hingegen ganz in Dessau. Die größten Herausforderungen sieht Heide nicht unbedingt bei den Berufsschulen, sondern vor allem bei den Unternehmen der Region, Fachkräfte zu finden. Fest steht für ihn jedoch: „Jeder, der gewillt ist in seiner Ausbildung und der Region zu bleiben, findet hier einen Arbeitsplatz.“ (mz)