Benefizkonzert in Gummersbacher Benefizkonzert in Gummersbacher: Räuber denken an die Walderseer
Halle/MZ. - Um ihnen zu helfen, veranstalteten "Die Räuber" am vergangenen Freitag ein Benefiz-Fest auf der Bühne des Theaters der Stadt Gummersbach. Nachdem der Vorsitzende Hans-Dieter Teschke auch einige Gäste aus Dessau begrüßt hatte, startete das Programm mit dem "Duo Dunkelstein", bestehend aus Michael Dunkel und Harald Stein, mit kölschen Liedern der "Bläck Föös". Der Damenchor des Theaters der Stadt Gummersbach sang unter der Leitung und Klavierbegleitung von Gus Anton Lieder wie "Wenn der weiße Flieder wieder blüht". Und der Quartettverein "Die Räuber" trat schließlich selbst auf.
Davon vollkommen beeindruckt war Gerda Lange, stellvertretende Vorsitzende des Friedrich-Schneider-Chores Dessau. Gerne möchte sie die Kontakte zum Quartett "Die Räuber" halten und ausbauen. Sie brachte auch ihren Dank für die Hilfe zum Ausdruck: "So was haben wir bisher noch nicht erlebt. Es ist einfach großartig, dass so was möglich ist", sagte sie.
Mit Gerda Lange angereist waren der aus dem westfälischen Minden stammende und vor elf Jahren nach Dessau gezogene Eckhard Meyer und Ehefrau Katrin. Sie waren von der Flut besonders betroffen. In ihrem Haus in Dessau stand das Wasser 1,50 Meter hoch in Wohnzimmer und Küche. Ein Schaden von über 30 000 Euro sei an ihrem Haus entstanden, erklärte Meyer. Die hoch gestapelten Möbel schwammen auf und stürzten um. Selbst das uralte Klavier war nicht zu retten. Der Garten, durch ausgelaufenes Heizöl verseucht, muss nun in der oberer Schicht abgetragen werden. Meyer berichtete in Gummersbach von der Flut, als der Schwedenwall brach, THW, Polizei und Bundeswehr den Ort evakuierten und der Ortsteil zu einer Geisterstadt wurde. Neben all der Hilfsbereitschaft und dem neu entflammten Zusammengehörigkeitsgefühl, das die Flut als positive Begleiterscheinung mit sich brachte, berichtete Meyer allerdings auch vom heillosen Durcheinander bei der Organisation der Flutbekämpfung, von Katastrophentouristen und "Flutgewinnlern", die Bautrockner und Heizgebläse zum Wucherpreis von 23 Euro pro Stück und Tag vermieteten.
Bei dem Benefiz-Bühnenfest am Freitag sei "ein hübsches Sümmchen zusammen gekommen", teilte der Räuber-Vorsitzende Teschke mit. Eine Abordnung des Gummersbacher Quartettvereins soll noch im Dezember nach Dessau zur Geldübergabe und Vertiefung der Kontakte aufbrechen.