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Traditionsreiche Ausstellung Bauliche Probleme in Alter Brauerei - Dessauer BrauArt zieht in die „gute Stube“

Von Sylke Kaufhold 22.06.2021, 11:04
In der Zerbster Straße 19  findet in diesem Jahr die BrauArt  statt.
In der Zerbster Straße 19 findet in diesem Jahr die BrauArt statt. (Foto: Ruttke)

Dessau - Die 12. Auflage der Kunstausstellung „BrauArt“ wird stattfinden - aber nicht am angestammten Ort.

Die Vorbereitung der Ausstellung bereitete dem gleichnamigen Verein also im Vorfeld wieder mal gehörige Bauchschmerzen. Diesmal war nicht Corona, sondern der Zustand der Räumlichkeiten in der Alten Schultheißbrauerei die Ursache. Denn die können wegen baulicher Mängel nicht genutzt werden. „Wir haben keine Genehmigung bekommen“, sagt die Vereinsvorsitzende Angelika Spindler.

Wie Kulturamtsleiter Steffen Kuras erläutert, sind die Oberlichter defekt und stellen eine Gefahr dar. Sie zu reparieren, sei sehr teuer, „die Kosten liegen im oberen fünfstelligen Bereich“. Das sei nicht leistbar. Bauliche Probleme in den Räumlichkeiten gab es bereits in den Vorjahren. Die konnten aber immer soweit behoben werden, dass die Ausstellung dort stattfinden konnte. „Die Probleme haben sich ausgeweitet“, sagt Kuras.

Gemeinsam suchten Stadt und BrauArt-Verein nach Alternativen. Die BrauArt ausfallen zu lassen, war für den Verein keine Option. „Wir wollen nach dem langen dunklen Winter Farbe bringen. Deshalb haben wir nicht aufgegeben, sondern umgedacht“, sagt Angelika Spindler. In der Zerbster Straße 19 haben die BrauArt-Macher ein Ausweichobjekt gefunden und werden dort vom 20. Juli bis zum 5. September unter dem Titel „Ohne Kunst ist alles grau“ die Künstler und deren Werke präsentieren.

Den bleiernen Schleier, den die Pandemie über Kunst und Kultur gelegt hat zu durchbrechen, ist Anliegen der Künstler: Einen Kontrapunkt setzen, sich nicht abfinden wollen. Die 12. BrauArt wird sich durch ein breites Spektrum an Materialien, Techniken, Formen und stilistischen Mitteln diesem Thema widmen.

Es wird ein Sommer der Kunst in der Innenstadt, denn parallel werden auch die Kunstpromenaden in der Kavalierstraße zu sehen sein. „Das wird auf jeden Fall zur Innenstadtbelebung beitragen“, ist Angelika Spindler überzeugt. Den Platzverhältnissen in der Zerbster Straße 19 geschuldet, werden sich die 21 Kunstschaffenden der BrauArt über den genannten Zeitraum hinweg die Räumlichkeiten teilen müssen. Somit haben jeweils drei Künstler die Möglichkeit, ihre Werke eine Woche lang zu präsentieren. Wie Spindler hervorhebt, werden die ausstellenden Künstler dann auch vor Ort sein. „Der Besuch lohnt sich also nicht nur einmal“.

Angelika spindler ist voristzende des BrauArt-Vereins
Angelika spindler ist voristzende des BrauArt-Vereins
(Foto: Ruttke)

Eingebunden in den Stadtsommer 2021 wird die BrauArt auch vor der Galerietür erlebbar sein. Wie die Vorsitzende sagt, wird es ein passendes Außenprogramm mit Lesungen, kleinen Konzerten und Mitmachaktionen geben.

Wie die 12. BrauArt am Ende werden wird, darauf sind auch die Macher gespannt. „Es ist Neuland für uns“, so Spindler. Bei aller Neugier auf den neuen Ort hofft der BrauArt-Verein aber, im nächsten Jahr wieder in die Alte Brauerei zurückkehren zu können. „Die BrauArt gehört in die Brauerei“, findet nicht nur die Vorsitzende, die vor allem darauf hofft, dass die Alte Schultheißbrauerei dauerhaft Kulturstätte wird und die Probleme dort angepackt werden.

Die Galerie in der Zerbster Straße 19 wird vom 20. Juli bis 5. September jeweils von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14 bist 20 Uhr geöffnet sein.