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Gerüste verunsichern Mieter Aufwertung geplant: Neue Farbe für "DDR"-Block in der Heidestraße in Dessau

Von Sylke Kaufhold 09.05.2019, 11:11
Ein Gerüst steht vor dem Block Heidestraße 9a-f.
Ein Gerüst steht vor dem Block Heidestraße 9a-f. s. kaufhold

Dessau - Die Fassade des Wohnblocks Heidestraße 9a-f bekommt einen neuen Anstrich. Die Rückseite des Gebäudes ist bereits fertig, in der Woche vor Ostern, teilt Mieterin Karin Rieche mit, rückten die Gerüstbauer nach vorne.

Seitdem stehe vor der Hälfte des Blockes ein Gerüst. Passiert sei aber noch nicht viel, findet Rieche. „Es ist schön, dass an dem Haus was gemacht wird, aber das Gerüst ist frei zugänglich und ich fühle mich nicht mehr sicher“, schildert sie ihr Problem. In der Tat bietet das Gerüst „bequeme“ Aufstiegsmöglichkeiten in die einzelnen Etagen bis zum Dach. Was Karfreitag bereits die Polizei alarmierte, die zwei Männer vom Dach holte.

„Das ist sehr bedauerlich“, reagiert Klaus Settinger, einer der Geschäftsführer und Eigentümer der Paradigma Immobilien-Service GmbH. „Wir werden mit der Gerüstbaufirma sprechen und nach Sicherungsmöglichkeiten fragen.“ Dafür reiste Miteigentürmer Raouf El-Ayoubi am Montag von Speyer nach Dessau. In einem Vor-ort-Termin mit der Gerüstbaufirma überzeugte sich El-Ayoubi von der ordnungsgemäßen Absicherung des Gerüstes. „Ich kann die Ängste der Mieterin nachvollziehen, aber ich kann versichern, dass das Gerüst so gesichert ist wie es sein muss.“ Ein Restrisiko bleibe natürlich, wenn ein Gerüst vor dem Balkon steht.

Besprochen hat El-Ayoubi auch den Fortgang der Fassadenarbeiten, die nach seiner Auskunft „ordnungsgemäß ablaufen“. Bis Ende Mai soll auch auch die Vorderseite im neuen grau-orangenen Farbspektrum erstrahlen.

Mit dem Umweltamt vereinbarte der Bauherr das Anbringen von Nistkästen für Mauersegler. „Durch den Abriss ringsum sind die in Not und finden keine Nistplätze mehr, wir stellen sechs zur Verfügung“, berichtet El-Ayoubi.

Der Anstrich der Fassade wird aber nicht das einzige sein, was der Eigentümer am Block macht. „Wir wollen das Gebäude aufwerten“, informiert Klaus Settinger über weitere Pläne. Leerstehende Wohnungen würden fortan mit Küchen ausgestattet und sanierte Bäder erhalten. „Die Lage ist zentral und recht gut nachgefragt, da wollen wir unser Wohnungsangebot attraktiver machen.“ Denn Aufwertungspläne gebe es ja seitens der Stadt für das gesamte Quartier. Der Abschluss der Fassadenarbeiten soll mit einem Mieterfest gefeiert werden.

Der Wohnblock hinter den kleinen Verkaufspavillons und neben dem Alten Wasserturm ist einer der letzten Plattenbauten, der vor der Wende errichtet wurde. Das Baujahr datiert aus den Jahren 1986/87. Der Block mit den sechs Eingängen hat 70 Wohnungen des Typs WBS 70. Die Paradigma Immobilien Service GmbH ist seit 2000 Eigentümer des Blockes. (mz)