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Am Quietscheck Am Quietscheck: Dessau hat ab sofort eine blaue Ampel

Von Sylke Kaufhold 11.04.2019, 09:36
Neue Radfahrerampel am Quietscheck.
Neue Radfahrerampel am Quietscheck. s. brachert

Dessau - Die klassischen Ampelfarben Rot-Gelb-Grün haben Zuwachs bekommen. In Blau (mit weißem Fahrrad) leuchtet seit kurzem in der Friedrichstraße das oberste Licht einer Ampel. Offensichtlich handelt es sich um eine Ampel für Radfahrer. Aber was macht dieser bei einem blauem Ampelzeichen?

Es handelt sich um das Verkehrszeichen 237 der Straßenverkehrsordnung

Hierbei handelt es sich um das Verkehrszeichen 237 der Straßenverkehrsordnung, erklärt Stadtsprecher Carsten Sauer. Das Zeichen weist laut StVO einen benutzungspflichtigen Radweg aus, der nur von Radfahrern benutzt werden darf. „Neu ist das also keinesfalls“, betont Sauer. In Verbindung mit der Ampel sage es aus, dass es hier für die Radfahrer eine vom Autoverkehr getrennte Verkehrsregelung gibt. „Das blaue Licht signalisiert also auch den Autofahrern, dass es hier für die Radfahrer eine eigene Signalgebung gibt“, erklärt Carsten Sauer.

Etwa 30 bis 40 derartige „Radfahrerampeln“ gibt es im Stadtgebot von Dessau-Roßlau. „Neu ist in der Tat das blaue Licht“, so Sauer. Hierbei handelt es sich um eine neue LED-Beleuchtungstechnik. Diese wird überall dort eingesetzt, wo Ampelanlagen technisch überholt werden oder bei Straßenbaumaßnahmen. Wie in der Kavalierstraße zum Beispiel. Auch an der Bahnhofsbrücke gibt es bereits blaues Ampellicht.

Von dem Verkehrszeichen 237 sind vier verschiedene Varianten im "Dienst"

Insgesamt seien beim Verkehrszeichen 237 vier verschiedene Varianten im Dienst. Neben der LED-Technik sind das Ampeln mit einer normalen Beleuchtung, ein Fahrradpiktogramm auf blauem Hintergrund als Schild und eines ohne Fahrrad.

Eine gesonderte Regelung für die Radfahrer mache durchaus Sinn, sagt Stephan Marahrens vom ADFC in Dessau. „Das erhöht die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und kommt auch dem Autoverkehr zugute.“ Denn eine Radfahrerampel staffele die Grünphasen für jede Verkehrsteilnehmergruppe, so dass alle genügend Zeit haben, über die Straße zu kommen, abzubiegen oder die Kreuzung freizumachen.

Und letztlich machten Radfahrerampeln auch den Radverkehr selbst etwas flüssiger, meint Marahrens. Denn sie haben den Vorteil, dass dem Radverkehr gegenüber dem Fußgängerverkehr eine längere Grünzeit zugute kommt.

Fahrradampeln sind bei Neubaumaßnahmen seit längerem Standard

Bei Neubaumaßnahmen sind Fahrradampeln seit längerem Standard, weiß Marahrens. „Wichtig dabei ist, dass sie ein Fahrradpiktogramm haben, damit deutlich wird, dass sie für Radfahrer gelten“, so der ADFC-Mann. Die neuesten Ausführungen der Radfahrampeln hätten auch ein Gelblicht für die Radfahrer, kündigt Stephan Marahrens weitere Veränderungen an. (mz)