Auswirkungen des GDL-Streiks Am Dessauer Hauptbahnhof geht kaum noch etwas - Reisende offenbar gut vorbereitet

Dessau/MZ/sal - Auch der Dessauer Hauptbahnhof ist seit den frühen Morgenstunden stark vom bundesweiten Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) betroffen. Im Personenverkehr geht seit 2 Uhr nachts kaum mehr etwas nach Fahrplan auf die Schiene.
Laut aktueller Reiseauskunft der Bahn fallen momentan Züge nach Berlin, Halle, Wittenberg und Leipzig aus. Regulär fahren derzeit einzig die Abellio-Züge Richtung Köthen/Bernburg.
Im Regionalverkehr sollen rund 40 Prozent der Züge trotz Streik fahren
Die Bahn hatte angekündigt, dass im Regionalverkehr rund 40 Prozent der Züge trotz Streik fahren sollen. Wie hoch der Anteil ausgefallener Bahnen von und nach Dessau-Roßlau nun tatsächlich ist, beantwortete das Unternehmen am Montagmittag auf Anfrage nicht.
Zur gegenwärtigen Situation vor Ort teilte eine Sprecherin lediglich mit, dass die ostdeutschen Bundesländer stärker betroffen seien, der streikbedingte Ersatzfahrplan jedoch stabil angelaufen sei. „Unsere Auskunftsmedien sind gepflegt und auf dem neuen Stand.“ Für die Strecke Halle/Leinefelde-Bitterfeld-Dessau/Wittenberg könne zudem ein „Ersatzfahrplan bestehend aus Zügen und/oder Bussen angeboten“ werden. Hier verkehrten die S2 sowie die S8 alle drei Stunden.
Geplant war laut Bahn auch noch ein Busnotverkehr zwischen Dessau und Gommern. Wie es darum steht, ist unklar. Weitere Informationen über Ersatzverkehre nannte die Pressestelle nicht.
„Es ist wenig los in der Bahnhofshalle und am Gleis“
Ein Gedränge hat sich am Dessauer Bahnhof trotz der angespannten Lage bislang nicht gebildet. „Es ist wenig los in der Bahnhofshalle und am Gleis. Es sind weniger Leute da als beim letzten Streik“, beschreibt Benita Lanfermann von der Dessauer Bahnhofsmission die Situation gegen Mittag. „Die Reisenden haben sich dieses Mal wahrscheinlich besser auf den Streik eingestellt“, schätzt sie.
Ansonsten laufe alles strukturiert ab. Auch Ersatzbusse Richtung Berlin würden fahren, hat Lanfermann beobachtet. Richtung Ascherleben fahre alles planmäßig und nach Leipzig starte immer mal eine S-Bahn.
Die flexible Nutzungsmöglichkeit bereits gebuchter Tickets sei seit Freitag möglich
Die Bahn empfiehlt allen Reisenden, sich vor Antritt ihrer Fahrt Online zu informieren, ob ihr gewünschter Zug fährt. „Auch wenn der Fahrplan gut angelaufen ist, kann ein Zug kurzfristig ausfallen oder sich verspäten. Deshalb empfehlen wir, mehr Zeit für die Fahrt einzuplanen“, so die Bahn-Sprecherin.
„Wer kann, sollte seine Fahrt verschieben.“ Es würden umfangreiche Kulanzmöglichkeiten angeboten, gebuchte Tickets umzubuchen. Die flexible Nutzungsmöglichkeit bereits gebuchter Tickets sei seit Freitag möglich und werde auf zehn Tage nach Streikende ausgedehnt.