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Welterberegion setzt auf Wasser Aktiver Natururlaub - So will Tourismusverband neue Gäste mit Seen und Flüssen in die Region locken

05.08.2021, 13:29
Wassersport mit Tretbooten, Segelschiffen oder Surfbrettern auf Seen wie der Goitzsche soll mehr Touristen anlocken.
Wassersport mit Tretbooten, Segelschiffen oder Surfbrettern auf Seen wie der Goitzsche soll mehr Touristen anlocken. (Foto: Uwe Weigel)

Goitzsche/MZ - Elf Seen und vier große Flüsse - die Landschaft zwischen Dessau, Wittenberg und Bitterfeld ist wie gemacht, um erholsame Zeit auf und am Wasser zu verbringen. Bloß wissen das noch viel zu wenige Menschen. Das soll sich ändern. „Urlaub am Wasser“ heißt der neue Lockruf des Tourismusverbands WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg. Nicht nur auf die Unesco-Welterbe-Orte zu setzen, ist auch eine Reaktion auf Corona.

In der vergangenen Corona-Saison haben die Touristiker viele neue Erkenntnisse gesammelt

„Wir haben in der vergangenen Saison Erkenntnisse gesammelt, welche Tourismussegmente sich bei uns bewähren“, erläutert Verbands-Geschäftsführerin Elke Witt. Während der Städtetourismus - beispielsweise in Dessau und Wittenberg - um teils fast 50 Prozent eingebrochen sei, hätten sich Orte mit Campingmöglichkeiten sowie Outdoor- und Wasserangeboten steigender Nachfrage erfreut.

„Allein beim Camping haben wir in der Welterberegion ein Plus von 48,9 Prozent“, so Witt. Grund genug, neben der im Frühjahr gestarteten Kampagne „Welterbe radeln“ nun das Wasser als Urlaubspotenzial ins Spiel zu bringen. In einer 75-seitigen Broschüre wurden die Angebote gebündelt und für Gäste aufbereitet. Präsentiert wurde sie am Dienstag in einem der meist besuchten Wasserausflugsorte der Region: dem Camping und Ferienpark Goitzsche in Bitterfeld.

Maria Grütze, Elke Witt, Johanna Baatzsch, Mandy Rentzsch und Uwe Hippe (v.r.) stellen im Camping- und Ferienpark Goitzsche die Broschüre vor.
Maria Grütze, Elke Witt, Johanna Baatzsch, Mandy Rentzsch und Uwe Hippe (v.r.) stellen im Camping- und Ferienpark Goitzsche die Broschüre vor.
(Foto: Czerwonn)

Von Nord nach Süd werden zehn Seen vom Bergwitzsee über den Gremminer und Gröberner See bis zur Goitzsche und dem Königsee detailliert vorgestellt. Zu jedem See gibt es eine Karte, einen Text sowie Infos zu Anfahrt, Stränden, Parkplätzen. Doch damit nicht genug: „Wir wollen den Besuchern auch zeigen, was man von dort aus unternehmen kann“, erklärt Witt. Auf Unterkünfte, Gaststätten, Sportanlagen, kulturelle Angebote oder Sehenswürdigkeiten wird hingewiesen. Dabei wird auch die Verbindung zu den Welterbestätten geschlagen. Und so taucht als See Nummer elf der Wörlitzer See samt Kanälen auf.

Teil zwei umfasst die Angebote an Elbe, Saale, Mulde und Fuhne. Hier fehlen auch die Verweise auf Bauhaus oder Technikmuseum in Dessau, das Industriedenkmal Vockerode, das Simonetti-Haus in Coswig, die Wittenberger Schlosskirche, Schloss Pretzsch, den Irrgarten Altjeßnitz oder Schloss Bernburg nicht. „Wir haben ja viel mehr Orte von weltkultureller Bedeutung als die Welterbestätten“, betont Witt. Die Kampagne ziele auf Verbindung: Man kann einerseits aktiv am Wasser sein und zugleich Kulturerlebnisse genießen. Und das ausdrücklich nicht nur für Erwachsene. „Wir machen Angebote für die ganze Familie.“

Urlaub am Wasser erfährt gerade eine große Nachfrage - auch in der Region

Wie groß die Nachfrage nach Urlaub am Wasser ist, weiß Maria Grütze als Leiterin des Camping und Ferienparks Goitzsche. Ob Tipi-Zelte, Ferienhäuser, Bungalows oder schwimmende Häuser - „die Gäste nutzen all unsere Angebote und kommen selbst aus Nachbarländern. Am Wochenende sind wir komplett ausgebucht.“

Großes Potenzial im Wasserurlaub sieht Uwe Hippe, Amtsleiter Wirtschaftsentwicklung und Tourismus im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. „Viele Menschen wollen zum Beispiel mit dem Wohnwagen hier einen Stop einlegen. Ihnen die vielfältigen Möglichkeiten unserer Region schmackhaft zu machen, ist der richtige Weg.“

15.000 Broschüren werden unter anderem in den Touristinfos der Region, aber auch über die Landesgrenzen hinaus verteilt. Zudem kann man sie über die Homepage des Verbands bestellen. Werbung auf Facebook und Instagram soll junge User erreichen. Und in Berlin hängen bereits große Werbeplakate.