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50.Internationales Motorbootrennen in Dessau 50.Internationales Motorbootrennen in Dessau: Andreas Schulze startet als einziger Deutscher

Von janet leine 28.06.2015, 21:05
Nummer sechs, dass ist die Startnummer des Dessauer Rennpiloten Andreas Schulze. Er trat für den MBC Elbe Dessau in der F R1000 und der RN 2000 an.
Nummer sechs, dass ist die Startnummer des Dessauer Rennpiloten Andreas Schulze. Er trat für den MBC Elbe Dessau in der F R1000 und der RN 2000 an. Leon hahn Lizenz

Dessau - Andreas Schulze hatte ein breites Lächeln auf dem Gesicht nach dem ersten Rennen der RN-2000er Klasse. Der Start gestaltete sich zunächst verhalten, was vorherzusehen war. Erstens kannten die Fahrer aus Russland, Estland, Lettland und der Ukraine die Strecke nicht und zweitens kannte Andreas Schulze - als einziger deutscher Starter im Feld - die Rennpiloten aus dem Osten nicht. „Sie fahren einen ganz anderen Stil als wir. Sie fahren wirklich langsam an die Bojen heran, das machen wir nicht.“ Darauf musste sich Andreas Schulze, Vorsitzender des MBC Elbe Dessau, erst eimal einstellen. Die Boote besitzen zwar mehr Hubraum, aber auf Grund der geringeren Motorenleistung werden sie ähnlich schnell wie die R1000-Klasse - das entspricht rund 160 Stundenkilometer. „Für uns ist es eine schöne Geste, dass so viele Piloten aus dieser Rennklasse an die Elbe gekommen sind“ sagte Andreas Schulze und fügte hinzu: „Aber ich habe mir schon bei so vielen Startern gesagt, komm da ja heil raus.“ Zum ersten Mal waren die Piloten der RN-2000 zu Gast in Deutschland - und dann auch noch zum 50-Jährigen des Internationalen Motorbootrennens. Und sie boten ein Spektakel für die Zuschauer.

Knappe Angelegenheit

Dass die Veranstaltung am Jubiläumswochenende reibungslos über die Bühne gehen konnte, war im übrigen eine knappe Angelegenheit. Ein UIM-Kommissar (Union Internationale Motornautique) hate die Elbe extra vor den Rennen ausgelotet und danach die Strecke abgesteckt. „Wir haben auf Roßlauer Seiten Begrenzungsbojen installiert, da darf man rechts nicht überholen, das würde zur Disqualifikation führen und wahrscheinlich auch zum Verlust des Propellers“, erklärte Schulze.

Von alldem bekamen die vielen Zuschauer am Ufer der Elbe nichts mit. „Ich bin nicht so oft aus dem Fahrerlager herausgekommen, aber das, was ich an Besuchern gesehen habe, hat mich glücklich gestimmt“, freute sich der MBC-Vorsitzende über die Resonanz zur Jubiläumsausgabe.

Der Blick in die Zukunft

Mit der Zuschauerzahl und auch dem Besuch durch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff am Sonnabend fühlte sich der Verein in seinem Bestreben bestätigt und denkt auch nach 50 Jahren noch lange nicht ans Aufhören. „Wir haben am Donnerstag von der UIM und dem Deutschen Motoryachtverband die Bestätigung bekommen, dass wir, wenn der Wasserstand es zulässt, in allen Rennbootklassen Welt- und Europameisterschaften austragen dürfen“, erklärte Andreas Schulze, „wir müssen aber auch schauen, wie der Verein nach der Veranstaltung dasteht.“

Fakt ist: Die Veranstaltung zum Jubiläum war doppelt so teuer wie die in den vergangenen Jahren. Der Verein hofft auch auf ein positives Feedback seitens der Wirtschaft, die zahlreich am Rennwochenende vertreten war. „Wir müssen auch in Zukunft international bleiben. Die Piloten der RN-2000 wollen gern wiederkommen. Diese Rennklasse wird auch in Norwegen und Italien gefahren. Diese mehr einzubinden, können wir uns aktuell gut vorstellen“, sagt der Dessauer Rennpilot.

In Bezug auf die Rennboote und ihre Motorleistung träumt Andreas Schulze von der 500er Klasse. „Damals gab es hier in Dessau schon 500er-Rennen. Diese Rennklasse einmal wieder in Dessau zu sehen, das wäre schön.“ Doch auch hier spielt die Finanzierung eine große, sogar die entscheidende Rolle. Andreas Schulze aber gibt sich dennoch zuversichtlich: „50 Jahre Internationales Motorbootrennen, da geht noch was.“ (mz)

Der „Bananen-Kurs“ ist berühmt für seinen Schwierigkeitsgrad.
Der „Bananen-Kurs“ ist berühmt für seinen Schwierigkeitsgrad.
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Zahlreiche Besucher verfolgten das Motorboot-Spektakel auf der Elbe zum 50-jährigen Bestehen des Rennens.
Zahlreiche Besucher verfolgten das Motorboot-Spektakel auf der Elbe zum 50-jährigen Bestehen des Rennens.
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Die Thunder Cats boten ein besonderes Renen. Mit zwei Rennpiloten an Bord sind die Katamarane auf dem Wasser besonders wendig.
Die Thunder Cats boten ein besonderes Renen. Mit zwei Rennpiloten an Bord sind die Katamarane auf dem Wasser besonders wendig.
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