5. Gästeführertag im Bauhaus 5. Gästeführertag im Bauhaus: Lob für regionale Botschafter

dessau-rosslau/MZ - Zweifelsohne, das Hotel muss gut sein. Die Region, in der man Urlaub macht, einiges an Kultur und Erlebnis bieten. Aber auf die Einen kommt es im Besonderen an, ist Tamara Zieschang überzeugt. „Gästeführer sind die touristischen Botschafter für eine Region oder Stadt. Sie verknüpfen anschaulich Geschichte mit der Neuzeit. Über gute Gästeführungen reden die Touristen zuhause. Damit wird effektive Werbung für eine Urlaubsregion gemacht“, sieht die Staatssekretärin im Landesministerium für Wissenschaft und Wirtschaft, Gästeführer als wichtige Multiplikatoren für die Tourismuswirtschaft. Als vorbildlich in der Auswahl und Fortbildung der Männer und Frauen, die Einheimischen und Fremden unterschiedliche Facetten einer Stadt oder Region vermitteln, sieht Zieschang Sachsen-Anhalt.
Zum 5. Gästeführertag im Bauhaus wurden besonders verdienstvolle Gästeführer gewürdigt. In über drei Jahrzehnten hat sich Sonja Stetefeld um Gästeführungen in Dessau verdient gemacht. Als besonderer touristischer Botschafter der Saale-Unstrut-Region wurde der Naumburger Dietmar Gehlfuß vom Tourismusverband Sachsen-Anhalt gewürdigt.
Weiterhin für touristische Verdienste in ihren Regionen wurden ausgezeichnet: Gisela Heinicke und Hubert Storch (Mücheln, Saalekreis), Hans-Joachim Gunkel (Halle), Ines Schmidt (Reppichau), Horst Sickmüller (Halberstadt), Harald Watzek (Bodetal im Harz), Karola Nötzel (Zerben), Otto Mewes (Gardelegen), Wilma Deißner (Gräfenhainichen), Harald Menz (Wetterzeube, Ortsteil Haynsburg), Felix Saul (Bad Schmiedeberg) und Klaus Karsten (Ilsenburg). (dgi)
Workshops
Mit großem Vorlauf werden die Jubiläen vorbereitet. Bereits 2005 wurden die ersten Lutherwegsführer ausgebildet. Pünktlich zum Beginn der Lutherdekade 2007 dann die ersten Abschlüsse überreicht. Man sieht sich gut gewappnet für den Höhepunkt 2017, wenn sich die Reformation zum 500. Mal jährt. Auf dem 5. Gästeführertag Sachsen-Anhalt, der am Freitag im Bauhaus stattfand, wurde das Thema am Nachmittag in Workshops zum Luthermobil sowie zu Cranach 2015 und Luther 2017 in Dessau und Wittenberg für interessierte Gästeführer aus ganz Sachsen-Anhalt mit Fachreferenten vertieft. Aber auch Frauenorte und das Bauhaus, hinsichtlich des großen 100-jährigen Jubiläums 2019, wurden unter fachlicher Perspektive näher beleuchtet.
Langfristige Wirkung
Was hier besprochen wurde, soll langfristig mit dazu beitragen die hohe Qualität der Gästeführungen im Land zu sichern. Denn Tourismus entwickelt sich hierzulande immer mehr zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig, Gästeführer zu prägenden Gesichtern und Botschaftern der Urlaubsregionen. Unter der großen Überschrift „Unesco-Welterbe“ stand diesmal in der vom Tourismusverband Sachsen-Anhalt in Kooperation mit mehreren Partnern alle zwei Jahre durchgeführte Veranstaltung am Donnerstag. Grußworte und Vorträge, Workshops, Fachgespräche und Vernetzung. Das ist das Ziel der Gästeführertage. Kaum ein Ort hätte daher für das Thema „Unesco-Welterbe“ besser gepasst als die Doppelstadt im Allgemeinen und das Bauhaus im Besonderen. Drei Welterbestätten haben direkte Berührungspunkte mit Dessau-Roßlau. Das Bauhaus und die Meisterhäuser in Ziebigk, die Schlösser und Parks, Georgium, Luisium und Mosigkau als Teil des Unesco-Welterbes „Gartenreich“ gehören ebenso dazu, wie die Flusslandschaft des Welterbes Biosphärenreservat „Mittlere Elbe“. So verdichtet ist das einmalig. 38 Welterbestätten sind aktuell in ganz Deutschland verzeichnet.
350 Stadtführungen
Langsam aber stetig, entwickele sich der Tourismus in der Stadt, bilanziert Franziska Schulze von der Tourist-Information Dessau-Roßlau. Über 350 Stadtführungen mit über 5000 Gästen hat die Tourist-Information im letzten Jahr organisiert. Hinzu kommen die umfangreichen Angebote unter anderem der Stiftung Bauhaus und der Kulturstiftung DessauWörlitz. Dessau - eine Stadt mit Geschichte(n), wo es noch mehr zu erzählen gibt. „Dank der Kreativität unserer Gästeführer gibt es immer neue hochwertige Angebote“, lobt Schulze. Sie betont aber auch in den Bemühungen nicht nachzulassen und sich in Zukunft auch neuen Zielgruppen zuzuwenden.
„Fremdsprachige Führungen und zum Beispiel an junge Gäste angepasste Erlebnisführungen werden immer wichtiger“, zeigt die Touristikerin, wohin die Reise auch gehen muss.