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39. Zerbster Kulturfesttage 39. Zerbster Kulturfesttage: Anhaltende Besucherströme

Von Gerhard Block 15.02.2004, 17:35

Zerbst/MZ. - Vor vielen Gästen hat der Zerbster Bürgermeister Helmut Behrendt am Sonntagvormittag in der Aula des Gymnasiums Francisceum die 39. Zerbster Kulturfesttage eröffnet. Dabei war es ihm wichtig, auf kommende Höhepunkte aufmerksam zu machen und so Neugier zu wecken.

So bezeichnete er die Festtage als trefflichen Anlass, um über Kunst und Kultur nachzusinnen, Buchweisheiten und Zitate zu bemühen und Wohlklang herzustellen. "Dieser Erwartung und auch Verantwortung will ich mich gern stellen", so Behrendt. Es gehe darum, Kultur zuzulassen, Freiräume der Entfaltung und Gestaltung bereitzustellen. Wichtig dafür sei das ehrenamtliche Engagement, das mehr denn je darüber entscheiden wird, was in Zerbst noch möglich sein werde. Am Vorabend ist bereits die Personalausstellung Günter Mohs mit einer Vernissage eröffnet worden.

Das Programm hat für die nächsten Tage und Wochen noch viele Highlights parat. Über 20 diverse Vereine und Einrichtungen sind an diesen Festtagen beteiligt. Die Ausstellung bietet seit Jahrzehnten ein Podium für professionelle und Laienkunst. Die "Junge Kunst" in Anhalt führt junge Künstler nach Zerbst, die sonst vielleicht nicht hierher fänden. Behrendt blickte auch zurück, z. B. auf die Wendezeit: "Nicht ohne Grund brach das Niveau der Kulturaktivitäten auch 1989 nicht ab, hielten Besucher- wie Teilnehmerströme an."

Der Wechsel der Gesellschaftssysteme habe dem nichts anhaben können. "Im Gegenteil, mit der Wiedervereinigung Deutschlands eröffneten sich neue Chancen, die ergriffen wurden", reflektierte Behrendt auf den Austausch friesischer und anhaltischer Künstler.

Die Festtage seien ein Beitrag zur kulturellen Bildung in der Stadt und eine unerlässliche Bühne für Begegnung, Inspiration und Selbstentfaltung. Der Bürgermeister blickte auch auf das kommende Jahr und appellierte an die Stadträte: "Machen wir den Kulturfesttagen zu ihrem 40. im nächsten Jahr und unserer Stadt ein Geschenk, das längst überfällig ist. Lassen Sie uns gemeinsam die Kulturfesttage als kommunale Pflichtaufgabe zum Wohle unseres Gemeinwesens festschreiben. Lassen Sie uns einen Mindeststandard verankern, der Planungssicherheit gibt, der zeigt, dass Kultur nicht beliebig ist, schon gar nicht in Zerbst."

Mit diesen Worten erinnerte Behrendt an das Vermächtnis von Gerhard Schuboth, der die Zerbster Kulturfesttage begründet hat. Es sollen, so Behrendt weiter, auch Zeichen für die Gemeinden sein, "die im Rahmen der Gebietsreform auf die Leistungskraft der Stadt Zerbst setzen und ihre Zukunft mit der unserer Stadt verbinden."

Ferdinand Heinen, Vorsitzender des Schul- und Kulturausschusses der Partnerstadt Jever, zeigte in seinen kurzen Darlegungen die Begeisterung über das Ereignis. Besonders begrüßte er die Ausstellung "Junge Kunst in Anhalt", welche in Jever erstmalig als Nachahmung unter dem Titel "Junge Kunst in Friesland" durchgeführt wird.

Zur Ausstellung "Druckgrafik, traditionell - experimentell" in den Kreuzgängen des Museums fand Winfried Baar einige Worte. Der Vorsitzende des Künstlerforums Jever erklärte das Spektrum von Landschaftsdarstellungen bis zu abstrakten Formen. Mit diesem Beitrag beteiligte sich das Künstlerforum zum 14. Mal an den Kulturfesttagen.