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37 Prozent stimmten per Post ab 18 statt acht Briefwahllokale - Dessau-Roßlau hat mehr Arbeit wegen immer mehr Briefwählern

Von Oliver Müller-Lorey 28.09.2021, 14:00
Die Briefwahl-Umschläge wurden in Paketen von jeweils 20 Kuverts gebündelt.
Die Briefwahl-Umschläge wurden in Paketen von jeweils 20 Kuverts gebündelt. Foto: Thomas Ruttke

Dessau-Rosslau/MZ - Gedacht war sie ursprünglich für Wähler, die am Sonntag nicht ins Stimmlokal gehen können, für Gebrechliche, im Ausland lebende Deutsche und sogar für Gefängnisinsassen. Doch inzwischen wird die Briefwahl immer mehr zur Regel. Am Sonntag gaben im Dessauer Wahlkreis 70 insgesamt 34,26 Prozent aller Wähler ihre Stimme per Brief ab. Nur in der Stadt Dessau-Roßlau waren es sogar 37 Prozent.

Auf die Organisation der Wahl hat das Auswirkungen, wie Stadtwahlleiter Michael Conrad gegenüber der MZ sagt. „Bei der letzten Bundestagswahl hatten wir acht Briefwahlvorstände. Jetzt waren es 18. Mehr Briefwahllokale bedeuten natürlich Mehrarbeit, weil die Zahl der herkömmlichen Urnenwahllokale ja dadurch nicht abnimmt.“ Zudem sei das Auszählen der Briefwahlstimmen zeitaufwendiger, weil Umschläge geöffnet und die unterschriebenen Wahlscheine geprüft werden müssten.

Kommentieren wollte Conrad den Umstand, dass es immer mehr Briefwähler gibt, dennoch nicht. Es obliege nicht der Stadt, das Wahlverhalten den Einwohner zu bewerten. Beide Wahlarten - per Brief und an der Urne - seien erlaubt.

Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands nutzten die Einwohner des Dessauer Wahlkreises die Möglichkeiten zur Briefwahl sogar eher verhalten. Der Anteil der Briefwahl stieg Schätzungen zufolge von 28 Prozent im Jahr 2017 auf 40 Prozent in diesem Jahr.