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15 Millionen Euro 15 Millionen Euro: Fördermittelbescheid für Dessauer Kita "Bremer Stadtmusikanten"

Von Annette Gens 15.02.2019, 13:46
Die Knirpse der „Bremer Stadtmusikanten“ in der Brauereistraße. Das Gebäude wurde 1968 errichtet.
Die Knirpse der „Bremer Stadtmusikanten“ in der Brauereistraße. Das Gebäude wurde 1968 errichtet. Thomas Ruttke

Dessau - Die Heizkörper samt ihren Verkleidungen haben den Charme der 70er Jahre. Die Sanitäranlagen sind von ihrer Funktion her nicht immer einfach zu handhaben. Das Dach: Dort bröselt der Spannbeton, weshalb Netze zum Schutz der Kinder verspannt sind und sich darin kleinere Betonbrocken befinden.

Nur durch diese Netze ist es möglich, dass die Knipse auf den Terrassen ihres Kindergarten noch toben und spielen können. Die Kindereinrichtung „Bremer Stadtmusikanten“ in der Brauereistraße 10b, die älteste Einrichtung in Trägerschaft des Eigenbetriebes Dekita, ist wahrlich überfällig. Hier müssen dringend Handwerker ran.

Das Geld stammt überwiegend von der Europäischen Union

Sachsen-Anhalts Finanzminister .André Schröder hat am Mittwoch den Fördermittelbescheid in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro für die Sanierung der Kindereinrichtung im Stadtteil Siedlung nach Dessau gebracht. Das Geld stammt überwiegend von der Europäischen Union (1,3 Millionen Euro). Und auch Sachsen-Anhalt steuert mehr als 180.000 Euro für die energetische Sanierung der Kindertagesstätte bei.

Insgesamt 49 Prozent der Aufwendungen wären damit gedeckelt. Noch mehr Geld nimmt die Stadt Dessau-Roßlau in die Hand, damit das Gebäude ein neues Dach erhalten kann, die Wände gedämmt, die Heizungsanlage, die Elektroanlage, die Fußböden und die Sanitäranlagen erneuert und die Raumakustik verbessert werden kann. In einem zweiten, gesonderten Bauabschnitt plant die Stadt auf ihre Kosten die Erweiterung der Kita. Platz für 175 Kinder (jetzt 127) soll entstehen. Der Gebäudekomplex soll um einen Speisesaal, ein Foyer und einen Sportraum erweitert werden.

Abriss oder Sanierung bei den „Bremer Stadtmusikanten“?

Viele Jahre bemühen sich Dekita und die Stadt um die Sanierung der „Bremer Stadtmusikanten“. „Viele Jahre stand diese Einrichtung ganz oben auf der Sanierungsliste“, erklärt Dekita-Geschäftsführerin Doreen Rach. 1968 wurde das Gebäude errichtet. „Es wurde in den vergangenen Jahren immer stiefmütterlich behandelt, immer in der Hoffnung, doch bald die Möglichkeit der Generalsanierung zu erhalten“, erinnert Rach an den Fakt, dass sich einige Planungsunternehmen schon an dem Objekt versucht haben und viele verschiedene Entwürfe zur Sanierung der Kita bis hin zum Abriss und dem Wiederaufbau diskutiert wurden.

Was zum offiziellen Termin nicht diskutiert wird, ist der Fakt, dass der Fördermittelantrag für die Sanierung bereits im Mai 2017 gestellt wurde. Das Land hat zwei Jahre für die Bescheidung benötigt. Dadurch wird die Sanierungsaufgabe sportlich. Denn André Schröder deutete an, dass die Fördermittelperiode der EU im September 2021 endet.

Im Juni soll die Baumaßnahme im Stadtrat beschlossen werden

Was nichts anderes heißt, als dass die Zeit drängt, weil das Bauende festgesetzt ist und zudem die Preissteigerungen im Baugewerbe drücken. Letzteres bewegt Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Peter Kuras: „Wir haben viele böse Überraschungen erlebt und sollten deshalb schnell anfangen.“

Im Juni soll die Baumaßnahme im Stadtrat beschlossen werden. Bis November 2019 soll die Ausführungsplanung fertiggestellt sein. Im August 2020 sollen die Kita-Kinder aus ihrem Objekt aus- und die Handwerker einziehen, am 1. Oktober 2021 Einweihung sein. (mz)

Am 29. März wird Dekita für den Neubau einer Kindertagesstätte in der Essener Straße in Ziebigk den ersten Spatenstich vollziehen. Dann folgt ein straffer Zeitplan. Der Neubau soll bis zum Spätsommer 2020 fertiggestellt werden.

Denn er wird von den Kindern der Kita „Bremer Stadtmusikanten“ bezogen, weil deren Kita saniert werden muss. Die Ausschreibungen für den Neubau laufen. Wie Doreen Rach, Geschäftsführerin Dekita am Mittwoch andeutete, liegen die Angebote der Handwerksbetriebe um 26 Prozent über dem veranschlagten Budget für den Neubau.

Finanzminister André Schröder (hintere Reihe 2.v.l) bringt den Scheck.
Finanzminister André Schröder (hintere Reihe 2.v.l) bringt den Scheck.
Thomas Ruttke
Die Tagesstätte von außen.
Die Tagesstätte von außen.
Thomas Ruttke