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Zirkus «Constanze Busch» Zirkus «Constanze Busch»: Welt voll Zauberei und auch Fantasie

Von Jan Baumgart 20.07.2003, 16:18

Zörbig/MZ. - Faszination Zirkus: Sie zieht auch in Zörbig, allerdings längst nicht so, dass alle Sorgenfalten auf der Stirn von Roland Cramer und seinen 20 Mitstreitern verschwunden sind. Gut 50 Besucher am Sonnabendnachmittag und die Hoffnung, dass es bei weniger heißen Temperaturen abends noch mehr werden - damit ist die Stimmung schnell beschrieben. Wirklich niedergeschlagen ist deshalb allerdings niemand so recht.

"Die Zeit ist für keinen Zirkus einfacher geworden", gesteht Rolf Cramer, der im Zirkus "Constanze Busch" in viele Rollen zu schlüpfen vermag. Er kümmert sich um die Öffentlichkeit, hilft beim Aufbau des Zeltes und betritt wenig später die Manege. Im strahlend roten Kostüm begrüßt er die "verehrten Gäste ganz herzlich im Namen der Direktion und der Mitarbeiter".

Ein Tusch erklingt - vom Band und nicht von einer Kapelle. "Kostengründe", ist Rolf Cramer ehrlich und gesteht, den Gästen viel lieber mir Akrobatik, Clownerie und Tierdressuren schöne Stunden bereiten zu wollen. Bei einem solchen Programm sei eine Musikertruppe einfach nicht mehr zu bezahlen.

Das Publikum kommt dennoch auf seine Kosten. Vorhang auf, Applaus für den Nachwuchs. Benjamin bringt Pferde in die Manege, wippt gemeinsam mit ihnen und verblüfft wenig später mit "Mausi", dem menschlich denkenden Pferd. Das kleine Wesen kann rechnen. "Toll", ruft Patrick Rogall. Seine Rechenaufgabe löst das Pferd, die Endsumme zeigt es mit dem Scharren der Hufe an.

Spaß ohne Ende garantiert auch Clown Rudi, aus dessen großem Reisekoffer unentwegt Wasser läuft. Wasser? Wohl eher Hochprozentiges, das der kleine Tollpatsch seiner Oma zum Geburtstag schenken wollte. Direktor Cramer kostet. Whisky? Wodka? "Nein, nein." Clown Rudi öffnet den Koffer, ein Hund springt heraus. Hochprozentiges war Pipi vom Vierbeiner: Das Publikum biegt sich vor Lachen.

Kraft und Eleganz gibt es am russischen Vertikalseil, es folgen die Parade junger Friesenhengste und der Mann, der den wohl bestklingendsten Namen des Tages hat: "Kid O´Hara" alias Herrmann Sonntag betritt die Manege, mit ihm vier sibirische Tiger. Die erfahrene Hand des Dompteurs dirigiert die Raubkatzen - das Publikum schaut gebannt, ist in eine fremde Welt entführt. Die Zirkuswelt.

Letzte Vorstellung in Zörbig am Montagnachmittag um 15 Uhr.