1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Wohnungsbrand in Mühlanger: Wohnungsbrand in Mühlanger: Zwei unbekannte Tote im Haus

Wohnungsbrand in Mühlanger Wohnungsbrand in Mühlanger: Zwei unbekannte Tote im Haus

Von Ute Otto 12.02.2004, 18:16

Mühlanger/MZ. - Der Wehrleiter von Mühlanger, Jürgen Pötzsch, hält es aber nicht für ausgeschlossen, dass die Männer im Qualm erstickt sind. Es habe sich um einen Schwelbrand gehandelt. "Das wird meist sehr spät bemerkt." Die beiden Männer könnten noch versucht haben, zu entkommen. Einen von ihnen fanden die Feuerwehrleute im Flur. "Vielleicht hat er ja noch versucht, das Fenster zu öffnen", so Pötzsch. Der andere habe im Wohnraum am Boden gelegen.

In der Wohnung nebenan hatte sich noch ein Mann aufgehalten. Ihn konnten die Feuerwehrleute unbeschadet herausschaffen, er sei jedoch ziemlich verstört gewesen, berichtete Pötzsch.

10.37 Uhr hatte ein Bürger, der Rauch über der Roten Mühle gesehen hatte, die Feuerwehr alarmiert. Die Kälte am Donnerstagvormittag machte den Einsatzkräften zu schaffen, die zur Bergung und Brandbekämpfung ins Haus mussten - weil die Atemschutzgeräte beschlugen und die Sicht in der noch rauchgeschwängerten Luft zusätzlich behindert war. Das Bett war abgebrannt, unter den Dielen glimmte es noch. Die noch schwelenden Möbel und Verkleidungen von Wänden, Decken und Fußboden beförderten die Löschmänner über die Fenster ins Freie.

Das Haus war offiziell nicht bewohnt. Im Melderegister der Verwaltungsgemeinschaft Mühlanger war unter der Adresse jedenfalls niemand eingetragen, so die Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft Ilona Merseburger. Was Pötzsch seltsam findet: Seines Wissens sei der gerettete Bewohner regelmäßig mit Mittagessen beliefert worden.

Alle freiwilligen Feuerwehren aus der Verwaltungsgemeinschaft sowie die Wittenberger Berufsfeuerwehr und die freiwilligen Feuerwehren aus Zahna und Euper waren im Einsatz. Dass es immer um Menschenleben gehen kann, wenn sie zum Einsatz gerufen werden, erst recht bei einem Wohnungsbrand, dessen sind sich die Kameraden bewusst. "Das macht einen schon betroffen, wenn man Leben nicht mehr retten kann", sagt Heiko Körnicke, ein junger Feuerwehrmann aus Euper. Jeder werde auf seine Art damit fertig. "Manchmal kommt das erst Tage später richtig ins Bewusststein."

Zur Brand- und Todesursache ermittelt die Kriminalpolizei.