Wie in einer großen Familie Wie in einer großen Familie: Altengerechtes wohnen bei "LieSEElotte" in Zscherndorf

Zscherndorf - Selten hat Uwe Schulze solch einen kurzen Anreiseweg wie diesmal. Einer seiner traditionellen Firmenbesuche führt den Anhalt-Bitterfelder Landrat (CDU) in das Wohnquartier „LieSEElotte“ nach Zscherndorf - und in diesem Ort sind auch Schulze und seine Familie zu Hause. Heimvorteil gewissermaßen.
„Wir sind stolz, dass dieses Haus hier gebaut wurde“, sagt er. Und spricht von einer beliebten Wohngegend in günstiger Lage, der Nähe zum Einkaufsmarkt und solchen Einrichtungen wie der Turnhalle, wo unter anderem die jährlichen Faschingspartys stattfinden - auch für Senioren.
„Da waren wir natürlich“, erzählt Ilse Richter, eine der Bewohnerinnen. „Haben Luftballons an unsere Rollatoren gebunden und sind los.“ Und beim 100. Geburtstag des Sportvereins wollen sie und die anderen Frauen, mit der sie gerade in der Runde sitzt, auch wieder mitmischen.
Anspruch ist es, den älteren Menschen alle Annehmlichkeiten zu bieten
Die 81-Jährige stammt aus Rieda, einem Ortsteil von Schrenz. Seit der Eröffnung von LieSEElotte im September 2017 hat sie hier ihr neues Zuhause - und schwärmt davon. „Ich habe nichts bereut, habe alles, was ich brauche.“ 38 Wohnungen sind in der Einrichtung entstanden, 24 Einzel- und 14 Doppelappartements. „Unsere Idee war, hier alles umzusetzen, was heutzutage in Sachen altengerechtes Wohnen geht“, sagt Managerin Antje Kelle.
Mit dem Anspruch, den älteren Menschen alle Annehmlichkeiten zu bieten, die möglich sind - ein würdevolles Wohnen eben. „Unter solchen Bedingungen, wie wir selbst alt werden möchten oder wie wir es uns für unsere Eltern wünschen.“ Mit wir meint sie sich und ihren Mann Marco Kelle, der ein Ingenieurbüro betreibt und als Investor des Objektes in 15 Monaten vier Millionen Euro verbaut hat.
Umgesetzt wurde der neueste Standard der Wärmeisolierung, es gibt eine Solaranlage auf dem Dach, bodentiefe Fenster mit Rollos und Insektenschutz, klimatisierte Gemeinschaftsräume. Dazu gehören Bibliothek, Caféteria und Kaminzimmer - und schon allein die geschmackvolle Auswahl an Möbeln und Wandgestaltung, Dekoration und gesamter Ausstattung des Hauses bieten Wohlfühlatmosphäre.
Herzlichkeit, Lebensfreude, Wertschätzung - das wird hier groß geschrieben
Doch das allein reicht den Kelles nicht. Herzlichkeit, Lebensfreude, Wertschätzung - das wird hier groß geschrieben, sowohl den Bewohnern als auch den Mitarbeitern gegenüber. Leben wie in einer großen Familie, stets ein offenes Ohr haben, auch mal einen Plausch führen. „Und vor allem sollen die Bewohner so lange wie möglich selbstbestimmt leben können“, sagt Antje Kelle.
Der Name „LieSEElotte“ geht übrigens auf die Zscherndorfer Gemeindeschwester Lieselotte Rückert zurück. In der nach ihr benannten Straße befindet sich die Einrichtung. „SEE“ steht für die Postgrube - alle Wohnungen haben Blick auf den kleinen Zscherndorfer See, weil das Haus in S-Form gebaut wurde.
Die für die Betreuung gegründete Pflegedienst GmbH wurde nicht von ungefähr Cura cordis genannt. Das kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Pflege mit Herz. Im Haus gibt es auch eine Tagespflege und wird Verhinderungspflege für pflegende Angehörige angeboten. Und weil alle Wohnungen von Anfang an belegt sind und noch viele Wartende auf der Liste stehen, planen die Kelles ein weiteres solches Objekt. Nach einem Grundstück wird schon Ausschau gehalten. (mz)
