1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Wie ein Geschwisterpaar aus Raguhn sich mit einem Pflegedienst von der Konkurrenz abheben will

EIL

Pflege mit einem Lächeln Wie ein Geschwisterpaar aus Raguhn sich mit einem Pflegedienst von der Konkurrenz abheben will

Das Geschwisterpaar aus Raguhn hat einen mobilen Dienst gegründet. Wo das schon einmal geklappt hat - und was die beiden anders machen wollen als die Konkurrenz.

Von Andrea Dittmar Aktualisiert: 20.09.2021, 11:27
Stephan Klingsporn und Nancy Desch erhalten von Daniel Krake (v.l.n.r.) Glückwünsche des Landrates.
Stephan Klingsporn und Nancy Desch erhalten von Daniel Krake (v.l.n.r.) Glückwünsche des Landrates. (Foto: André Kehrer

Wolfen/MZ - Altenpflege, aber anders: Mit dieser Vision sind Nancy Desch und Stephan Klingsporn vor drei Jahren in Raguhn mit der Tagespflege „Nostalgie“ gestartet. Nun bieten sie auch einen mobilen Altenpflegedienst an - eröffnet haben sie in dieser Woche in der Wolfener Nordpassage, Hausnummer 51 B. „Unser Fokus liegt auf einer guten Pflege - ohne Druck“, erklärt die Chefin.

Im ersten Stock hat das Geschwisterpaar das Büro für den Pflegedienst eingerichtet. Modern und hell - woher dann der Name? „Wir wollten eine Verbindung zu unserer Tagespflege schaffen, die Räume dort sind nostalgisch und modern eingerichtet“, erklärt Klingsporn. Der 29-Jährige ist Quereinsteiger in der Altenpflege: Er hat eine abgeschlossene Ausbildung als Metallbauer, entschied sich aber, mit seiner Schwester, in den Bereich Pflege einzusteigen. Desch hatte bereits viele Berufsjahre Erfahrung gesammelt, bevor sie sich für den Schritt in die Selbstständigkeit entschied.

„Wenn es vom Patienten ein Lächeln gibt, dann weiß ich, dass ich die Arbeit richtig mache“

Viel Unterstützung haben die beiden Geschäftsführer auch von der Existenzgründerförderung. „Dort konnten wir uns bei Fragen immer hinwenden“, so Nancy Desch. Rund neun Monate habe es gedauert von der Entscheidung bis zum Eröffnungstag - und mittlerweile betreuen sie schon die ersten Patienten in der mobilen Altenpflege.

„Wenn es vom Patienten ein Lächeln gibt, dann weiß ich, dass ich die Arbeit richtig mache“, sagt die 43-jährige Geschäftsführerin. „Für mich ist es schön, älteren Menschen zu helfen. Das bedeutet mir mehr, als nur für Geld zu arbeiten“, ergänzt Stephan Klingsporn. Deswegen sei es ihnen beiden auch schwer gefallen, die tägliche Arbeit in der Raguhner Einrichtung aufzugeben, um den Altenpflegedienst aufzubauen. „Wir haben unsere Gäste über die Zeit wirklich lieb gewonnen, das lässt man nicht so einfach hinter sich.“

Im Oktober und November werde aber zum aktuell siebenköpfigen Team noch Verstärkung hinzukommen

Neben der Zuwendung für die Gäste und Patienten setzen sich die beiden für ein angenehmes Arbeitsklima für ihre Mitarbeiterinnen ein. „Wir legen Wert auf ein gutes Team“, sagt Klingsporn. Dazu gehöre auch, dass Eltern ihre Kinder mitbringen könnten, wenn es nötig sei. Aber es sei auch schwer gewesen, überhaupt Personal zu finden.

Im Oktober und November werde aber zum aktuell siebenköpfigen Team noch Verstärkung hinzukommen. Azubi Anna Hoffmann aus Raguhn war von ihrem Praktikum in der Tagespflege so begeistert, dass sie nun als jüngstes Mitglied das Team verstärkt. „Mir macht es Spaß, Älteren zu helfen. Sie geben mir dann richtige Freude und Dankbarkeit zurück.“