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3G und die Folgen Wie die Arbeitgeber im Altkreis Bitterfeld durch die nächsten Wochen der Pandemie kommen wollen

25.11.2021, 10:51
Ein Test für alle Fälle? Ab heute ist klar: Ohne 3G läuft gar nichts mehr auf Arbeit sowie  in Bus und Bahn.
Ein Test für alle Fälle? Ab heute ist klar: Ohne 3G läuft gar nichts mehr auf Arbeit sowie in Bus und Bahn. (Foto: dpa)

Bitterfeld/MZ - Seit Mittwoch gilt die 3G-Regel am Arbeitsplatz: Wer nicht geimpft, genesen oder negativ getestet ist, dem ist der Zugang verwehrt. Dasselbe Prinzip greift auch im öffentlichen Personennahverkehr. Doch wie werden die Normen umgesetzt und wie werden sie kontrolliert?

Mit hunderten Mitarbeitern in der Kernverwaltung, Kitas und Grundschulen gehört die Stadt Bitterfeld-Wolfen zu den größten Arbeitgebern im Altkreis - und sie hat schon vor Inkrafttreten der neuen Regeln reagiert. „Wir wollten Vorlauf und haben unter den Mitarbeitern abgefragt, wer geimpft oder genesen ist oder unter die Gruppe der zu Testenden fällt“, erklärt Stadtsprecher Detmar Oppenkowski.

Die 3G-Regel bezeichnet er als eine organisatorische Herausforderung - gerade bei nicht geimpften Personen. Denn die müssen täglich ihren aktuellen Negativtest vorlegen. Und zwar vor Betreten der Rathäuser, der anderen Dienstgebäude oder des Stadthofs. Gleichzeitig bietet die Verwaltung allen Mitarbeitern unabhängig vom Impfstatus an, sich zweimal wöchentlich kostenfrei selbst zu testen.

Das Nahverkehrsunternehmen Vetter sieht das Ganze mit gemischten Gefühlen

Bei Bayer Bitterfeld gelten sowieso strenge Hygieneregeln. In einem Betrieb, in dem Medikamente hergestellt werden, ist das schließlich von vorn herein nötig - seit Beginn der Pandemie aber noch verstärkt, sagt Ute Walther, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens. Die verschärften Regeln würden nicht nur für die eigenen Mitarbeiter gelten, sondern auch für Beschäftigte aus Fremdfirmen, für Lieferanten, Monteure oder Besucher, die im Firmengelände unterwegs sind.

„Hier sind die Beschäftigten an der Pforte die erste Kontrollinstanz“, so die Pressesprecherin des Bitterfelder Werks. Zudem gebe es im Betrieb zusätzliche kostenlose Tests. „Wir setzen zusätzlich auch auf Selbsttests.“ Das Kontrollsystem werde ständig an aktuelle Erfordernisse angepasst.

Das Nahverkehrsunternehmen Vetter sieht das Ganze mit gemischten Gefühlen: hier die Befürwortung, dort die Befürchtung, Fahrgäste zu verlieren. „Die Regeln stellen uns vor enorme Herausforderungen“, sagt Mitarbeiter Maik Janak.

Klar ist, wer keinen gültigen Nachweis hat, der muss an der nächsten Haltestelle aussteigen. Wer kontrolliert das? Zunächst das Fahrpersonal selbst, so Janak.

Die Tagespflege „Nostalgie“ aus Raguhn testet nach Aussage von Geschäftsführer Stephan Klingsporn jeden Mitarbeiter täglich

Wer Bus oder Bahn betritt, muss also neben Ticket auch 3G-Nachweis vorzeigen. Darüber hinaus kontrollieren Firmen-Mitarbeiter stichprobenartig.

Die Tagespflege „Nostalgie“ aus Raguhn testet nach Aussage von Geschäftsführer Stephan Klingsporn jeden Mitarbeiter täglich. „Auch wer geimpft ist, wird bei uns getestet“, so Klingsporn. Das hat auch damit zu tun, dass es erst vor kurzem einen Corona-Ausbruch in der Tagespflege gab. Zuvor mussten die ungeimpften Mitarbeiter zwei Mal in der Woche auf das Virus getestet werden.