Weihnachtsmarkt in Sandersdorf Weihnachtsmarkt in Sandersdorf: Glühwein, Kräppelchen und die Musik von Stefan Mross

Sandersdorf - Einmal im Jahr stehen im Sandersdorfer Ratssaal Stiefel und Schnürschuhe in Reih und Glied. Alles ist so gewollt. „Wir haben diesmal 120 Schuhe hier“, erzählt Doreen Scheffler. Auch Bürgermeister Andy Grabner (CDU) ist zufrieden. „Die Aktion kommt an.“ Dass es Jahre gab, in denen fast dreimal so viel Schuhwerk im Rathaus ankamen, ist nicht mehr als eine Randnotiz.
Die Aktion „Nikolausstiefel“ ist einer der Renner rund um den Sandersdorfer Weihnachtsmarkt. Der Nachwuchs ist aufgerufen, Schuhe abzugeben. Zum Ende des Marktes bekommt er sie wieder. Prall gefüllt, versteht sich. Ein kleines Plüschtier gibt es für jedes Kind obendrauf. „Ohne Unterstützung von Unternehmen und Privatpersonen wäre das nicht möglich. Dafür muss ich mich bedanken“, erklärt Grabner, bevor er die Räume wechselt.
Zelt statt Ratssaal: Der Bürgermeister will Märchen lesen, hat Samstagnachmittag aber zunächst einen schweren Stand. Es ist die Ruhephase auf dem sonst so pulsierenden Markt. Keine Sorge. Die Leute kommen wieder. Das wissen auch David Leiter, Janes Köditz, Tom Richter und Joshua Reuter. Sie vertreten den Jugendbeirat und laden zum Basteln ein. Aus alten Socken werden Schneemänner. Weihnachtsfeeling im Zelt, während draußen bei milden Temperaturen ein paar Regentropfen fallen.
Glühwein, Punsch und Kräppelchen werden für den guten Zweck verkauft
Es ist Zeit, mit Musik für Laune zu sorgen. Am Eröffnungsabend bringen der Musikverein und die Coverband „fake for real“ Stimmung. Samstag überzeugt Nathalie Lament. Die Sängerin aus Wittenberg setzt auf Herzschmerz und Weihnachtsstimmung. Massen kann sie noch nicht bewegen. „Aber das wird noch. Das ist sicher.“
Am Stand der Lions sind Barbara Kuropka und Bärbel Wohmann bereit für den Ansturm. Glühwein, Punsch und Kräppelchen werden für den guten Zweck verkauft. Die Lions wollen helfen. Ihr Café ist nicht zuletzt ein Angebot, Ideen zu sammeln und über Aktionen der Vergangenheit zu reden. Samstagnachmittag ist eine gute Zeit dafür. Denn wenig später wird es deutlich lauter auf dem Markt. Silke & Dirk Spielberg servieren Schlager. Fortan liegt Musik in der Luft.
Zum großen Finale am Sonntag stand Stefan Mross auf der Bühne
Leise können andere. Die Sandersdorfer haben es sich zu Gewohnheit gemacht, ihren Markt mit Stars und Sternchen zu schmücken. Der Männerchor aus Petersroda darf nicht fehlen. Auch das Kinder- und Jugendballett Sandersdorf-Brehna hat sich angesagt. Applaus ist ihm sicher.
Zum großen Finale am Sonntag setzt Sandersdorf stets auf Stars der Szene. Vor zwei Jahren rockte Ross Antony die Bühne. Letztes Jahr lockte Andy Borg mehr als 1.000 Besucher an. Diesmal kommt Volksmusikant Stefan Mross - mit Freundin Anna-Carina Woitschack.
Natürlich singen sie auch zusammen. Zuvor konnten einige Fans und MZ-Leser den Sänger und Trompeter treffen. Vor der Bühne herrscht dann dichtes Gedränge. „Es ist schön, dass ich wieder mal hier bin und so viele Leute gekommen sind“, sagt Mross. Die Besucher sind selig. Weihnachten kann kommen. Vorher gibt es aber noch die Stiefel und Schnürschuhe zurück. Kinderaugen strahlen, die Gastgeber sind zufrieden. „Auf Wiedersehen 2019“. Wer dann der Star sein wird, weiß Grabner allerdings noch nicht. (mz)