Wegen Waldbrandgefahr Wegen Waldbrandgefahr: Sandersdorf-Brehna untersagt Osterfeuer - Andere Kommunen prüfen

Bitterfeld/Sandersdorf - Eines der beliebtesten Spektakel zu den Osterfeiertagen ist im Altkreis Bitterfeld in Gefahr. In mehreren Orten werden die Osterfeuer nicht stattfinden. Grund ist die anhaltende Trockenheit. Die hat dazu geführt, dass im gesamten Landkreis Anhalt-Bitterfeld seit vergangener Woche Dienstag die Waldbrandwarnstufe 3 herrscht.
Diese schreibt vor, dass öffentliche Feuerstellen und Grillplätze im und am Wald nicht genutzt werden dürfen. Ob dieses Verbot auch die Osterfeuer betrifft, bewerten die Kommunen jedoch unterschiedlich. Die Verunsicherung ist allerdings groß.
Sandersdorf-Brehna untersagt alle Osterfeuer in der Stadt
Sandersdorf-Brehna zum Beispiel fährt eine klare Linie. Die Stadt teilte gestern mit, dass alle Osterfeuer untersagt sind. Die Genehmigungen für diese Brauchtumsaktionen hatte die Verwaltung seit vergangener Woche erteilt, zuletzt an diesem Montag. „Da hatten wir noch gehofft, dass die Waldbrandwarnstufe abgesenkt wird“, erklärt Stadtsprecherin Stefanie Rückauf.
„Doch das ist nicht geschehen.“ Darauf hatte auch Andreas Wolkenhaar (CDU) Dienstagabend im Stadtrat aufmerksam gemacht. Deshalb habe man alle Veranstalter erneut auf die Lage hingewiesen. „Die Osterfeuer dürfen nicht entzündet werden“, so Rückauf. Das heiße allerdings nicht, dass die Feste komplett ausfallen. Die meisten Veranstalter würden sie wohl dennoch durchführen. In Brehna wolle man beispielsweise sogar als Ersatz ein digitales Osterfeuer entzünden - per Beamer und Leinwand.
In Bitterfeld-Wolfen sollen die Osterfeuer wie geplant stattfinden
Bitterfeld-Wolfen hat anders entschieden. Bei Warnstufe drei „werden aus jetziger Sicht die Osterfeuer in der Stadt Bitterfeld-Wolfen nicht untersagt“, teil Carolin Herrmann von der städtischen Pressestelle mit. „Die Feuer werden durch die Ortsfeuerwehren abgesichert und die notwendigen Vorkehrungen, zum Beispiel die Bewässerung des Umfeldes, getroffen.“
Ähnlich argumentiert Kay-Uwe Ziegler, Vorsitzender des Innenstadtvereins Bitterfeld, der das große Osterfeuer am Samstag ab 18.30 Uhr in der Grünen Lunge organisiert. „Es sind Waldbrandgefahrenstufen, wir sind aber nicht im Wald.“ In der Genehmigung sei auch nicht erwähnt, dass die Gefahrenstufen beachtet werden müssten. Das Feuer werde an der von einem Steinring gesäumten Feuerstelle nahe der Freilichtbühne entzündet. „Die Feuerwehr ist ja ständig dabei, es gibt einen Hydranten und einen Bach.“
In Wolfen veranstaltet der Verein Pro Wolfen gemeinsam mit der Ortswehr das Spektakel in der Fuhneaue. Laut Ortsbürgermeister André Krillwitz gab es am Mittwoch noch eine Beratung mit der Feuerwehr. Das Ergebnis: „Das Osterfeuer kann nach jetzigem Stand am Samstag ab 17 Uhr stattfinden.“
Gemeinde Muldestausee lässt das Ordnungsamt alle geplanten Osterfeuer prüfen
Auch die Gemeinde Muldestausee lässt das Ordnungsamt alle geplanten Osterfeuer prüfen. „Die Mitarbeiter schauen sich die Osterfeuer vor Ort an und werden im Einzelfall entscheiden“, so eine Sprecherin. Teilweise würden die Osterfeuer nur in Feuerschalen gezündet. „Die Tendenz bei großen Feuern geht in Richtung Untersagung. “
Aus den Städten Zörbig und Raguhn-Jeßnitz gab es bis Mittwochabend keine Aussagen zur Durchführung der traditionellen Osterfeuer. (mz)