Lauf-Wettkampf bis 10. Mai Virtueller Goitzsche Marathon in Bitterfeld: So kann man sich anmelden das sind die Regeln

Bitterfeld - Die Medaillen müssen vorerst in der Kiste bleiben. Schmucke Erinnerungsstücke mit eingesetztem Bernstein - in diesem Jahr hatten die Organisatoren des Goitzsche Marathons beim Design noch mal eine Schippe draufgelegt. Entsprechend groß die Versuchung, sie jetzt schon auszugeben. Aber: Nein. „Wir wollen uns die Siegerehrung für den Herbst aufheben“, sagt Lars Schindler, der Vorsitzende des ausrichtenden Dachverbands.
Ersatz für die Läufer
Dann nämlich soll der diesjährige Goitzsche Marathon stattfinden. Die ursprünglich für diesen Sonntag geplante Veranstaltung wird wegen der Corona-Pandemie verschoben, das ist seit Wochen klar (die MZ berichtete). Viele Sportler werden in den kommenden Tagen aber trotzdem ihre Schuhe schnüren - denn es gibt Ersatz. Die Organisatoren des beliebten Events an der Goitzsche veranstalten ab diesem Wochenende einen virtuellen Marathon.
Vom 1. bis 10. Mai können Läufer ihre persönliche Strecke angehen. Egal wo. Egal ob Voll- (42,195 Kilometer), Halb- (21,0975 Kilometer) oder Zehn-Kilometer-Distanz. Das Goitzsche-Marathon-Team trägt die Ergebnisse zusammen. „Wir wollen den Leuten eine Möglichkeit geben, ihren Lauf doch zu absolvieren - natürlich einzeln, jeder für sich“, sagt Jörg Lipka, der Sportliche Leiter beim Dachverband. Wer mitmachen möchte, braucht bloß eine Lauf-App fürs Smartphone oder eine GPS-Uhr. Kilometerzahl und Zeit müssen die Geräte aufzeichnen.
„Die Leute schicken uns dann Screenshots oder Fotos von der Handy-App“, erklärt Lipka. Daraus wird bis zum 10. Mai eine Ergebnisliste erstellt, „unter Vorbehalt der Fairness“. Man könne Mogeleien natürlich nicht kontrollieren, glaube aber an den Sportsgeist der Läufer. Gänzlich vergleichbar seien die Zeiten ohnehin nicht - wegen unterschiedlicher Höhenmeter und Temperaturen etwa.
Trotzdem trifft die Idee den Nerv der Sportler. Stand Dienstagvormittag haben sich bereits knapp 50 Teilnehmer angemeldet. Auch Läufer von weit her sind dabei, etwa aus Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) oder Mittweida (Sachsen). „Das wird sehr gut angenommen“, sagt Schindler. Zum anvisierten Datum doch noch in einer Art Wettkampf auf die Strecke gehen zu können, sei ein „schöner Trainingsanreiz“. Jenen wollen die Organisatoren noch ein wenig ausschmücken. Die Sportler können sich beim Anmelden ihre Startnummer ausdrucken - und später ein Bild vom Zieleinlauf hochladen. Wie üblich soll daraus ein digitales Fotoalbum entstehen. Und das darf bei diesem Lauf gerne kreativ ausfallen.
„Wir wollen das originellste Foto beim nächsten Goitzsche Marathon prämieren“, sagt Lipka. Teilnehmer könnten etwa verkleidet einlaufen oder ihren Zielbereich gestalten, „da lassen wir den Ideen freien Lauf“. Man wolle in Corona-Zeiten auch für ein wenig Spaß und Abwechslung sorgen. Außerdem können die Sportler beim Anmelden spenden, das Geld soll einem sozialen Zweck vor Ort zu Gute kommen. Vorschläge werden noch gesammelt.
„Orientieren uns am Oktober“
Einige Ideen also, um den virtuellen Marathon attraktiv zu gestalten. Sozusagen als kleines „Appetithäppchen“ für die Läufer. Wann dann das richtige Event folgt, steht noch nicht genau fest. „Wir orientieren uns am Monat Oktober“, sagt Schindler. Fix gemacht werde das aber erst im Sommer. Man müsse den Pandemieverlauf sowie die Vorschriften der Politik abwarten. Und deshalb bleiben die Medaillen mit dem Bernstein-Stück noch eine Weile in ihren Kisten liegen.
››Interessierte können sich unter www.goitzsche-marathon.eu anmelden. Startgebühr: ein Euro. Davon werden anfallende Kosten gedeckt. (mz)