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«Vergissmeinnicht» im Partyfieber

Von ULF ROSTALSKY 17.08.2009, 18:03

ZSCHERNDORF/MZ. - Die war am Ende nicht mehr und auch nicht weniger als der Beitrag der Petrijünger zum Dorfleben im Sommer.

Das Altweibersommerfest sei doch eingeschlafen, erzählen die Angler und erklären, dass sie mit der großen Party an der Grube "Vergissmeinnicht" Zeichen setzen wollten. "Die Leute sollen einfach ein paar unbeschwerte Stunden erleben können", betont auch Vereinsvize Wolfgang Bossen. Dass dabei nicht alles nur mit Angelsport zu tun haben muss, ist nicht nur für ihn ausgemachte Sache. Die Hausherren wollten Vereinen aus der Stadt Sandersdorf-Brehna die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren und zu feiern. "Wir müssen uns einfach noch besser kennen lernen. Vielleicht finden wir dann alle gemeinsam ein Rezept, mit unserem größten Sorgenkind fertig zu werden", sagt Frank Sturm.

Bei aller Euphorie über die bunte Party an der Grube kann auch er nicht umhin, fehlenden Nachwuchs zu beklagen. Man müsse die Jugend von der Straße holen und für ein Hobby begeistern. Sicher wäre es schön, wenn ein paar Leute den Weg zu den Petrijüngern finden würden. "Aber die anderen freuen sich bestimmt auch." Zum Fest waren vor diesem Hintergrund unter anderen die Basketballer der BSW Sixers mit von der Party. Einblicke in sein Können gab aber auch Vorzeige-Angelsportler Olaf Ebeling. Der Bitterfelder ist seit Jahr und Tag im Casting (Trockenangeln) aktiv und hatte allein in dieser Saison sechs Weltmeistertitel geholt. "Ein Meister seines Fachs", zollt Wolfgang Bossen Ebeling Respekt und freut sich über das Interesse des Nachwuchses.

Die Jüngsten zögerten nicht lange und tauchten ein in eine zumeist unbekannte Welt. Sie übten sich beim Casting im Zielwurf, nahmen aber auch die beim Schnupperangeln für jedermann gefangenen Fische genau in Augenschein. "Die Mädchen und Jungen müssen doch oft genug erst einmal lernen, wie eine Rotfeder oder ein Karpfen aussieht. Die haben viele doch noch nie gesehen", wissen die Gastgeber, die den Nachwuchs auch zur Bootstour auf die Grube einluden. Hoch im Kurs stand neben Sport und Gaumenfreuden die Musik. Schon am Freitag öffnete das große Festzelt erstmals seine Pforten. Auch am Sonnabend wurde bis spät in die Nacht getanzt.

Mit dabei war die Zscherndorfer Sangeshoffnung Maria Schäffner und die Andrea-Berg-Double-Show. Die Wettbewerbe des Nachmittags rückten dabei in den Hintergrund, vergessen waren sie allerdings nicht. Es ging für die Jüngsten vor allen Dingen um Treffsicherheit. Mit dem Katapult wurde auf Luftballons geschossen. "Wir müssen doch nicht alles so bierernst nehmen und auch Abwechslung bieten", meint Vereinschef Frank Sturm. Die Lockerheit und auch die familiäre Atmosphäre an der Grube "Vergissmeinnicht" scheinen sich herumgesprochen zu haben. Anfang nächsten Jahres würden gut 40 neue zu den bisher 68 Mitgliedern stoßen.