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Unglücksfall Unglücksfall: Junger Mann stirbt durch Butangas

Von Michael Maul 26.03.2002, 18:20

Bitterfeld/MZ. - Klaus Wolf, Pressesprecher des Bitterfelder Polizeireviers sagte, dass es einen solchen Fall im Landkreis noch nicht gegeben habe. Der erste Todesfall nach der Inhalation von Butangas in Deutschland sei im Jahre 1996 bekannt geworden. Ob durch die Inhalation von Gasen oder Lösungsmitteln schon Menschen erkrankt seien, konnte er nicht beantworten.

Menschen, die dieses Gas einatmen, versuchen sich in einen Trancezustand zu versetzen. Dies sei auch kurzfristig möglich. Es entstehe eine höhere Empfänglichkeit für optische und akustische Eindrücke, ist aus einem Bericht der Drogenberatung zu entnehmen. Es komme allerdings zu einer langsamen Vergiftung des Blutes und der inneren Organe, zu Atemnot, Herzrasen und Geh-, Stand- und Bewegungsstörungen, ähnlich einem Alkoholrausch, schreibt die Drogenberatung weiter. Regelmäßiges "Schnüffeln" kann zu einer erheblichen psychischen Abhängigkeit führen, heißt es weiter.

Wie von der Polizei weiter zu erfahren war, handele es sich bei diesem Todesfall um keine strafrechtlich relevante Tat. Es werde lediglich ein Ermittlungsverfahren zu Todesursache eingeleitet, so die Sprecherin der PD Dessau, Kathleen Grune. Ob eine Obduktion durchgeführt wird, entscheide die Staatsanwaltschaft noch. Butangas gelte auch nicht als Suchgift im Sinne des Suchtmittelgesetzes, so dass es auch gegen die anderen Teilnehmer der Runde keine Ermittlungen geben werde. Die Verantwortlichkeit liege in solchen Fällen bei jedem Einzelnen, so die Pressesprecherin. Buntangas sei ja auch im Handel frei erhältlich.