Trubel in «offener Gärtnerei»
Jeßnitz/MZ. - Der Familienbetrieb war in diesem Jahr vom Landesverband Gartenbau Sachsen-Anhalt für die Eröffnung der Aktion "Tag der offenen Gärtnerei" ausgewählt worden. Entsprechend groß war auch das Interesse der lokalen und überregionalen Politprominenz. So waren unter anderem der Bitterfelder Landrat Uwe Schulze (CDU) und der Staatssekretär des sachsen-anhaltischen Umweltministeriums, Hermann Onko Aeikens (CDU) gekommen, um dem jungen Betriebsinhaber Ulf Heiber zur guten Entwicklung seiner Gärtnerei zu gratulieren.
Schulze erinnerte daran, dass das Wasser während der Jahrhundertflut 2002 hüfthoch in den Gebäuden der Gärtnerei stand. Mit privatem Engagement und öffentlichen Fördermitteln sei der Betrieb innerhalb kürzester Zeit wieder aufgebaut worden. Aeikens versprach den Jeßnitzern einen sicheren Deich, damit sich die Ereignisse von damals nicht wiederholen können. Das Land habe für die nächsten Jahre 22 Millionen Euro für den Deichbau in Jeßnitz vorgesehen. Etwa acht Millionen Euro davon seien bereits verbaut. Zugleich sicherte er den Gärtnereibetrieben die Unterstützung des Landes bei der Einstellung auf die neuen Bedingungen des Klimawandels - etwa bei der Erstellung neuer Energiekonzepte - zu.
Für Gärtnerei-Chef Heiber, der mit seinen 35 Jahren zu den wenigen Jungen in der Branche gehört, war dieser Tag der offenen Tür Höhepunkt des Jahres. "Es ist für uns eine Ehre, dass wir für die Eröffnung ausgewählt wurden", betonte der Gärtner- und Zierpflanzenbaumeister, der in seinem Blumenfachhandel und Produktionsbetrieb zwölf Mitarbeiter beschäftigt.
Voller Begeisterung berichtete er von der außergewöhnlichen Zusammenarbeit verschiedener Generationen in seinem Betrieb, den er 2001 von seinem Vater übernahm. Heute sei der Senior in Rente, helfe aber regelmäßig aus. "Wir kommen perfekt miteinander klar", sagte Ulf Heiber, der seit der Übernahme eine Menge Geld in den 1,5 Hektar großen Betrieb investiert hat. So sei seit 2003 jedes Jahr ein neues Gewächshaus entstanden. Seine Firma war nach Worten der Geschäftsführerin des Landesverbandes Gartenbau, Brigitte Hochtanz, wegen der positiven Entwicklung für die Auftaktveranstaltung in Sachsen-Anhalt der bundesweit veranstalteten Aktionstage ausgewählt worden. "Der Betrieb zeigt, dass man mit Gartenbau eine Familie ernähren kann." Die Gärtnerei Heiber strahle Lebensfreude und Optimismus aus.
An dieser Aktion hatten sich in den vorigen Jahren jeweils etwa 1000 Gärtnereien und Gartencenter in ganz Deutschland beteiligt. Sie läutet die neue Beet- und Balkonpflanzensaison ein.