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Tipps und Hinweise werden von den jungen Müttern gern angenommen

Von IRIS LADEMANN 21.04.2010, 17:04

WOLFEN/MZ. - "So kann man das Drehen des Babys unterstützen." Die Physiotherapeutin zeigt den jungen Müttern der Spiel- und Krabbelgruppe, die einmal in der Woche im "Kids-Treff" der Kindertagesstätte "Buratino" Wolfen-Nord zusammenkommt, wie sie ihren Sprösslingen in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen helfen können. Therapeutin Gisela Blümel erklärt, wann es sinnvoll ist, das Baby hinzusetzen, denn "zu frühes Sitzen schadet der Wirbelsäule", welche Schuhe bei den ersten Schritten die besseren sind und vieles andere mehr. Sie schaut auch genau hin, ob das Kind das Köpfchen richtig hebt und wie es krabbelt.

Manuela Nordhausen und die meisten der anderen Mütter, die an diesem Tag gekommen sind, kennen sich schon länger. "Seit der Geburtsvorbereitung", erzählt die 30-Jährige. Und deshalb fühlt sich auch ihre siebeneinhalb Monate alte Tochter Lilly auf dem Arm von Regina Petermann sehr wohl. "Wir kennen uns doch schon", geht die gelernte Erzieherin, die auf Stundenbasis beschäftigt ist und den "Kids-Treff" 2001 mit aufgebaut hat, auf das Kind ein. Und die Leiterin der Einrichtung, deren Träger der Arbeiter-Samariter-Bund ist, berichtet dann, wie man auf die Idee gekommen sei, den "Kids-Treff" aus der Taufe zu heben. Hintergrund, so Ilona Voigt, sei der soziale Brennpunkt Wolfen-Nord. "Wir wollten jenen Schulkindern, deren Eltern nicht so gut betucht sind, die Möglichkeit bieten, einen Teil ihrer Freizeit bei uns sinnvoll zu verbringen." Und Regina Petermann zählt auf: "Wir haben für Angebote gesorgt, Feste organisiert, sind Baden gefahren, waren Reiten, haben gebastelt und vieles andere mehr."

Vor allem finanzielle Zwänge seien es gewesen, weshalb man diese Form der Freizeitgestaltung nicht fortführen konnte. Trotzdem sei der "Kids-Treff" am Nachmittag noch immer eine feste Adresse. "Einmal in der Woche trefft sich jetzt auch die Bastelgruppe - Kinder der ältesten Gruppe aus unserer Einrichtung", erklärt Regina Petermann. Sie will man mit bestimmten Fingerfertigkeiten auf die Schulzeit vorbereiten. Ausschneiden, Basteln, Falten stehe deshalb auf dem "Stundenplan".

Und dann ist da noch die Spiel- und Krabbelgruppe, die sich jeweils immer für zwei Stunden trifft. "Wir bieten den jungen Müttern nicht nur die Möglichkeit, hier zusammen zu kommen, um sich bei einer Tasse Kaffee untereinander auszutauschen, sich gegenseitig mit Tipps und Ratschlägen zu versorgen, was Kindererziehung betrifft." Und für jene jungen Mütter, die niemanden haben, biete der Kids-Treff auch die Möglichkeit, das Kind für eine gewisse Zeit abzunehmen, um dringende private Dinge erledigen zu können.

Für Manuela Nordhausen, deren Tochter ihr erstes Kind ist, sei die Gruppe eine Plattform, sich auszutauschen. Für sie sei auch ganz wichtig, dass die Kinder untereinander sich kennen lernen, miteinander spielen und so soziale Kontakte entstehen.