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Tiergehege Greppin Tiergehege Greppin: Schnelle Übergabe gefordert

Von Ulf Rostalsky 15.01.2014, 18:47

WOlfen/greppin/MZ - Der baldige Betreiberwechsel im Greppiner Tiergehege sorgte nach dem Ortschaftsrat nun auch im Bitterfeld-Wolfener Kulturausschuss für Diskussionen. Dort stand Dienstagabend die Beschlussvorlage der Fraktion Pro Wolfen auf der Tagesordnung. Die macht sich für einen schnellen Betreiberwechsel stark.

Sollte Madlen Hamann den Zuschlag für das Tiergehege bekommen, will sie auf die Zusammenarbeit mit einem Verein bauen. Dessen Gründung wäre nicht mehr als ein formaler Akt, erklärt die Greppinern und spricht von einer großen Zahl Privatpersonen, die sich im Verein engagieren wollen. Er könne auch juristischen Personen offenstehen. Laut dem stellvertretenden Ortsbürgermeister Joachim Sabiniarz sollen sich Heimat- und Reitverein einbringen.

„Mit dem Antrag möchten wir eine Entscheidung erzwingen“, erklärt André Krillwitz, dessen Fraktion auf den Wolfener Hobbyfalkner Frank Köhler als neuen Betreiber setzt. Auch wenn es genau genommen weniger um Namen als um die Zukunft des Geheges gehe. Doch angesichts der vom Ortschaftsrat Greppin als Antrag eingebrachten Bewerbung der Tiergehege-Mitarbeiterin Madlen Hamann monierte Krillwitz den Informationsfluss. „Ich kenne kein Konzept aus Greppin“. Damit aber befand sich der Fraktionschef wohl auf dem Holzweg.

Denn schon im Dezember hatte der Kulturausschusses über das Tiergehege beraten und in groben Zügen die Vorstellungen von Madlen Hamann präsentiert bekommen. Wie Köhler will auch sie die Anlage in eigener Regie führen. Eine Entscheidung traf der Ausschuss damals nicht. Er verwies die Unterlagen zur Vorberatung in den Greppiner Ortschaftsrat zurück. Dort stehen die Ampeln für Hamann auf Grün. Gleichzeitig macht sich Unverständnis breit. Schließlich hätte Krillwitz die Möglichkeit gehabt, an der Sitzung des Ortschaftsrates teilzunehmen, so Greppins stellvertretender Ortsbürgermeister Joachim Sabiniarz.

„Es geht nicht um Namen“

„Es geht nicht um Namen“, ruderte Krillwitz zurück und drängte auf ein Ende der Debatte. „Wir haben uns schon länger als ein Jahr damit beschäftigt“, bestätigte auch Klaus Gatter (Wählerliste Sport), Chef des Kulturausschusses. Allerdings ohne Ergebnisse, fügte er hinzu und verwies auf immer neue Nachfragen und Konzeptvorstellungen. Genau deshalb habe Pro Wolfen den Antrag eingebracht, das Gehege ab 1. Februar vom Wolfener Frank Köhler betreiben zu lassen und einen jährlichen Zuschuss von 73 000 Euro zu zahlen, erinnerte Krillwitz. Er kann aber offensichtlich auch mit einer Entscheidung pro Madlen Hamann leben. Zumal die mit 70 000 Euro Zuschuss ein noch günstigeres Angebot eingereicht hat.

Was bleibt sind die prekäre Haushaltslage und die Gefahr einer Zwangsverwaltung der Kommune. Pro Wolfen glaubt die sichere Hintertür für die Greppiner Anlage gefunden zu haben. Die Betreibung des Geheges durch die Stadt ist eine freiwillige Aufgabe und könnte dem Sparzwang zum Opfer fallen. Ein Vertrag mit einem externen Betreiber aber müsste erst mal eingehalten werden. Das Gehege wäre für absehbare Zeit gesichert. Das leuchtet den Ausschussmitgliedern ebenso ein wie die Versicherung Hamanns, das Gehege mit einem Verein am Leben erhalten zu wollen. Für den Ausschuss ist Frank Köhler als Alternative vom Tisch. Ob der Stadtrat ebenso entscheidet, bleibt abzuwarten.