Schulprojekt für mehr Toleranz Tausende Schüler in Anhalt-Bitterfeld bekommen dieses Jahr besonderen Basketball-Unterricht

Roitzsch - Hofpause bei Sonnenschein: Für die Schüler der Sekundarschule Roitzsch würde das normalerweise bedeuten, auf dem Basketballfeld ein paar Körbe zu werfen. Nicht so am Montagmorgen. Doch um Sport ging es trotzdem. Denn in Roitzsch nimmt in diesem Jahr das Projekt „Sport creates tolerance“ (Sport schafft Toleranz) seinen Anfang.
Gemeinsam bringen die BSW Sixers und die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld Basketballer aus allen Nationen, die im Verein aktiv sind, in die Schulen, um eine Woche lang den Sport in den Fokus zu setzen.
„Es geht uns darum, Basketball noch beliebter zu machen und den Kindern Möglichkeiten zum Ausprobieren zu geben“
Aber es soll in der Projektwoche auch um soziales Miteinander und Akzeptanz gehen. „Egal woher du kommst, Sport machen wir alle zusammen“, erklärt BSW-Jugendtrainerin Anja Petermann. Sie ist auch von Anfang an dabei gewesen, als das Projekt 2007 startete.
„Es geht uns darum, Basketball noch beliebter zu machen und den Kindern Möglichkeiten zum Ausprobieren zu geben.“ Neue Vereinsmitglieder müssten dadurch nicht unbedingt rekrutiert werden. Wobei: Vor allem die Mädchenmannschaften hätten immer wieder von den Projektwochen profitiert und konnten gestärkt werden.
Der gesamte Landkreis Anhalt-Bitterfeld soll eingebunden werden
In diesem Jahr ist Martin Jelic als Vertreter der Herrenmannschaft, die in der 2. Bundesliga ProB aufläuft, mit dabei. Der 21-jährige gebürtige Kroate freut sich, den Kindern sein Wissen weitergeben zu können. Und natürlich wolle er die Kinder und Jugendlichen für Basketball begeistern, so Jelic, der selbst im Alter von zehn Jahren mit dem Spielen angefangen hat.
Rund 1.500 Schüler werden er und seine Teamkameraden in diesem Jahr besuchen. Und zwar zum ersten Mal an Schulen von Bitterfeld über Köthen bis Zerbst. Der gesamte Landkreis soll eingebunden werden, erklärt Markus Klatte, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse. Damit tritt das Projekt in die Phase „2.0“ ein. „Es ist gerade jetzt wichtig, Schul- und Breitensport nach vorne zu bringen.“
Bisher haben pro Schuljahr knapp 1.000 Kinder von der 5. Klasse bis zu den Abschlussjahrgängen an den Projekttagen teilgenommen
Auch wenn aufgrund der Corona-Pandemie Kontaktsport wie Basketball dem Badminton weichen musste, weiß Sportlehrer Jens-Uwe Böhme doch, dass die Effekte der Projektwoche anhaltend sind. Die Schüler würden immer gern dribbeln und Körbe werfen - schließlich haben sie auch eine Außenanlage dafür. Und im Allgemeinen: „Sport ist unser Aushängeschild“, sagt Böhme, nicht ohne etwas Stolz in der Stimme.
Bisher haben pro Schuljahr knapp 1.000 Kinder von der 5. Klasse bis zu den Abschlussjahrgängen an den Projekttagen teilgenommen. „Wir konnten uns in den Jahren professionalisieren“, sagt Trainerin Anja Petermann. Am Anfang habe man die örtlichen Gegebenheiten noch nicht so gut gekannt. Das sei mittlerweile anders - quasi eingespielt. „Und die Kinder haben keinerlei Scheu, auf Englisch zu reden oder Fragen zu stellen“, hat sie festgestellt. (mz/Andrea Dittmar)