Unter Wasser alles klar Tauchschule am Gröberner See steht in den Startlöchern

Gröbern - Wenn Frank Kleeblatt vor seiner Tauchschule am Gröberner See steht, könnte er sich die Haare raufen. Alles hat er vorbereitet. Genehmigungen schon im vorigen Jahr eingereicht, mit Behörden telefoniert und geschrieben. Sogar eine mündliche Zusage der Ämter hat er schon gehört.
Was fehlt ist das Schreiben vom Landesbergamt, in dem der Gröberner See aus dem Bergrecht entlassen wird. Der Schritt der Veröffentlichung dieser Genehmigung im Amtsblatt ist dann nur noch ein Formsache. Und dann kann er loslegen. Die Interessenten stehen schon Schlange. Wer aber jetzt schon ins klare Wasser des einstigen Tagebaus springt, handelt illegal, betont Frank Kleeblatt immer wieder.
Nach der Schule in Dessau, wo der heute 55-Jährige geboren ist, hat er den Beruf des Vermessers erlernt und dabei auch schon im Tagebau Gröbern gearbeitet. Er kennt den See quasi wie seine Westentasche.
1998 hatte Frank Kleeblatt in Dessau seine erste Tauchschule eröffnet
Viele Jahre hat er dann bei der Geophysik in Leipzig gearbeitet und sich dort um die Vorerkundung von Bodenschätzen auch unter Wasser gekümmert. „Das war eine sehr interessante Sache“, blickt Kleeblatt zurück. Die Arbeit an der Universität in Kiel, wo er sich mit der Unterwasserarchäologie beschäftigte, war ein erster Schritt, sich mit dem Tauchen auch auf andere Art und Weise zu beschäftigen. Und so war es nicht verwunderlich, dass er schon im Jahr 1998 in Dessau seine erste Tauchschule eröffnete und sich unter anderem in die Tiefen des Bergwitzsees begab.
Ab dem Jahr 2010 konnten Interessierte am Goitzschesee bei Bitterfeld ihre ersten Schritte unter Wasser absolvieren, nun steht die Tauchbasis am Gröberner See. Doch bis auf gelegentliche Besuche von Gästen sind dem Tauchlehrer momentan noch die Hände gebunden. „Eigentlich sollte es in diesem Frühjahr schon losgehen“, erzählt Kleeblatt.
Er weiß auch, dass sich viele Menschen aller Altersgruppen gern für einen Lehrgang anmelden würden. „Ab dem achten Lebensjahr besteht offiziell die Möglichkeit, das Tauchen zu lernen“, beschreibt er die Anforderungen. Voraussetzung sei natürlich eine ärztliche Genehmigung. Immerhin müsse man das gesamte Equipment, das im Maximalfall schon mal einen Zentner wiegen könne, zum Wasser bringen.
„An der tiefsten Stelle misst der See immerhin rund 50 Meter“
Obwohl Kleeblatt das Tauchen als einen sehr sicheren Sport einschätzt, müsste die Gesundheit in Ordnung sein. Wenn das alles gegeben sei, könne man, vorausgesetzt die Behörden haben ihre Genehmigung erteilt, endlich in den See mit seiner interessanten Unterwasserwelt eintauchen. „An der tiefsten Stelle misst der See immerhin rund 50 Meter“, sagt Kleeblatt und hofft, dass es bald für alle möglich ist, das zu sehen.
Zwischendurch absolvierte er viele Lehrgänge und darf neben Anfängern im Tauchsport auch Tauchlehrer ausbilden. Das haben ihm mehrere Lehrgänge unter anderem beim International Aquanautic Club ermöglicht. Auch mit dem Höhlentauchen beschäftigt sich der Ausbilder und gewinnt dabei immer wieder neue, spannende Erkenntnisse. (mz)