Straßenschäden Straßenschäden: Bitterfelder Bauhof-Mitarbeiter bilden sich im Flicken weiter.

Wolfen - Ein Mitarbeiter der Firma Nadler + Söffker kippt das Kaltmischgut auf das Schlagloch. Anschließend zieht er es mit einer Maurerkelle breit und schafft dadurch eine glatte Oberfläche. Er präsentiert die Vorzüge des Baumaterials vor Vertretern des Bitterfeld-Wolfener Bauhofs und aus Nachbarkommunen. „Sie müssen die richtige Wassermenge dazugeben. Es darf nicht zu viel und auch nicht zu wenig sein.“
Die Bauhof Mitarbeiter wollen an diesem Tag effizientere Maßnahmen für Straßenreparaturen kennenlernen. Denn das Budget für die unzähligen Schäden in Beton und Asphalt ist schmal. 290 000 Euro sind zwar mehr Geld für die Instandhaltung als im vergangenen Jahr. Aber trotzdem reicht es nicht.
Kaltmischgut: Zeit- und Geldersparnis dank des Flüssigasphalts?
Daher nimmt der Bauhof gerne neue Impulse an: „Wir suchen nach Möglichkeiten, um kostengünstiger arbeiten zu können“, erklärt Frank Vorwald. Der stellvertretende Bauhof-Leiter ist angetan von der Kaltmischgut-Präsentation auf dem Gelände des kommunalen Eigenbetriebs. „Den Flüssigasphalt fand ich interessant und das werden wir weiterführen.“ Dadurch könne möglicherweise Zeit und Geld gespart werden.
Im besten Fall schwinden künftig verstärkt die Schlaglöcher und Senken. Außerdem könnten die kosmetischen Reparaturen die Haltbarkeit der Straße verlängern, eine grundhafte teure Sanierung nach hinten verschieben.
Und zwar nicht nur in Bitterfeld-Wolfen. Bei dem Aktionstag mit Fachvorträgen waren auch Vertreter aus den Nachbarkommunen anwesend. „Der Erfahrungsaustausch ist wichtig“, sagte Daniel Krake, Leiter der Bau- und Ordnungsverwaltung in Sandersdorf-Brehna. Denn die Straßenschäden hören nicht an der Stadtgrenze auf.
Winterbedingte Straßenschäden – Reperaturen erst ab zehn Grad Nachttemperatur möglich
Allein in Bitterfeld-Wolfen gibt es nach dem Winter unzählige neue Schäden auf der Straße. Dass die großen Reparaturaktionen aber noch nicht angefangen haben, liegt laut Frank Vorwald an der Witterung. Der Boden müsse auch nachts eine Temperatur von mehr als zehn Grad vorweisen können. Ansonsten könne das beliebte Heißmischgut nicht fachgerecht eingebaut werden. „Vor Mitte oder Ende April werden wir das Material nicht aufbringen können“, schätzt Vorwald.
Prioritätenliste entscheidet, welche Schäden zuerst ausgebessert werden
Zuvor wird der Bauhof eine Liste aus dem Tiefbauamt erhalten. Sie gibt die Richtung vor, welche Straßen als erstes repariert werden sollen. „Anhand dieser Prioritätenliste werden wir die Schäden abarbeiten.“
Bis dahin könne der Bauhof lediglich mit deutlich teurerem Kaltmischgut zumindest die schlimmsten Stellen beseitigen – zur Gefahrenabwehr. Aktuell seien damit zwei Teams im Stadtgebiet Bitterfeld-Wolfen beschäftigt, informiert Vorwald. (mz)