Stau-Chaos auf der A9 Stau-Chaos auf der A9: So behinderten Autofahrer die Rettungsarbeiten
Bitterfeld-Wolfen - Nach dem Lkw-Unfall auf der A9 zwischen Brehna und Bitterfeld-Wolfen kritisieren sowohl Polizei als auch Feuerwehr das Verhalten der Autofahrer. „Die Rettungsgasse funktioniert überhaupt nicht“, empört sich Thomas Drefs von der Glebitzscher Feuerwehr, der als Führungsassistent der Einsatzleitung am Mittwoch vor Ort war.
Mehrere Lkw hatten am Mittwoch kurz nach Mitternacht den Weg der Rettungskräfte zur Unfallstelle bei Heideloh direkt vor der Großbaustelle behindert. Weil kein Durchkommen mehr war, lief Drefs sogar zu Fuß zum Unfallort und befahl den Lasterfahrern, Platz zu machen. Der Bergungsdienst schaffte es erst gegen vier Uhr durch das Blechchaos.
Verbotene Abkürzungen
Ähnliche Töne schlägt auch die Polizei an. So behinderten Autofahrer den Weg der Einsatzkräfte, weil sie die Rettungsdurchfahrten bei den Mittelleitplanken nutzten, um zu wenden und den Stau zu verlassen.
Das ist nicht nur verboten, sondern auch gefährlich. „Wir konnten den Rettungsweg nicht nutzen, weil das Risiko entgegenkommenden Verkehrs einfach zu groß war", berichtet Polizeisprecher Lucas Weise. Fünf dreiste Autofahrer hat die Polizei am Mittwoch gestellt, ihnen drohen eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahre Haft. „Es waren jedoch wesentlich mehr", fügt Weise hinzu. Auch Sperrungen von Autobahnauffahrten seien teilweise einfach ignoriert worden.
Kurz nach Mitternacht war auf der Autobahn 9 bei Bitterfeld ein Milchtransporter umgekippt. Der 32-jährige Fahrer hatte über seinem 20-Tonner die Kontrolle verloren. Er wurde im Fahrerhaus eingeklemmt und schwer verletzt. Der Unfall hatte den Verkehr rund um die A9 bei Bitterfeld über etliche Stunden lahmgelegt. (mz)