Stadt macht Bahn für Farasis frei Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen macht Bahn für Farasis frei: Bebauungsplan für die Batteriefabrik steht

Bitterfeld-Wolfen - Der Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen hat jüngst den Weg für die Ansiedlung der geplanten Batteriefabrik des US-chinesischen Herstellers Farasis geebnet. Mit einer Änderung und einer Erweiterung zweier Bebauungspläne hat Farasis nun die rechtliche Grundlage für die konkrete Planung des neuen Werkes.
Betroffen ist das Gebiet „Sonnenallee-West“, das zum Ortsteil Rödgen gehört, sowie das Gebiet „Sonnenallee-Mitte“ in Thalheim. Beide liegen östlich der Autobahn 9 neben dem Solar Valley. Zu den neuen planungsrechtlichen Grundlagen gehören beispielsweise eine Altlastenuntersuchung oder eine Kartierung geschützter Tierarten auf der Fläche.
Als Vertreter von Farasis war Alexander Reitzle im Stadtrat, um die Pläne der Firma vorzustellen. Demnach plant das Unternehmen, weltweit eine Produktion von Batterien für E-Autos aufzubauen. In Europa sei das Werk in Bitterfeld-Wolfen der erste Schritt. Nachfragen der Stadträte zu der im ersten Schritt auf etwa 600 Millionen Euro taxierten Investition gab es keine. Dann wurde der Änderungsantrag einstimmig abgenickt. Die AfD-Fraktion machte geschlossen keine klare Aussage zum Thema und enthielt sich.
Farasis plant in einem ersten Schritt eine Batterieproduktion von zehn Gigawattstunden pro Jahr
Reitzle ist „Launch-Manager“ bei Farasis, soll also den Aufbau der Batterie-Fabrik organisieren. „Für uns waren diese Planänderungen wichtig. Nun können wir die nächsten Schritte angehen“, so Reitzle gegenüber der MZ. Bisher hat Farasis seine Europa-Zentrale in der Nähe von Stuttgart, doch sie soll nach Bitterfeld-Wolfen umziehen. Aber schon jetzt werden Teile des Unternehmens hierher kommen. „Wir belegen ab Dezember eine Etage im Q-Cells-Tower und haben damit eine Basis vor Ort“, erklärt Reitzle. Im neuen Jahr solle es dann die ersten Ausschreibungen im Rahmen der Fabrikplanung geben.
Farasis plant in einem ersten Schritt eine Batterieproduktion von zehn Gigawattstunden pro Jahr bis zum Jahr 2022 aufzubauen. Damit könnten jedes Jahr etwa 100.000 E-Autos ausgerüstet werden, ein erster Farsis-Kunde ist der Daimler-Konzern. Laut Reitzle werden die Batterien aus Bitterfeld-Wolfen für ein neues Daimler-Modell benötigt. Langfristig sei eine Vervierfachung der Kapazität denkbar, bestätigte Reitzle. (mz)