1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Spuk-Geschichten: Spuk-Geschichten: Wenn Geister gute Werke verrichten

Spuk-Geschichten Spuk-Geschichten: Wenn Geister gute Werke verrichten

Von Marcel Duclaud 07.12.2003, 15:20

Wittenberg/MZ. - Wobei die Geister in diesem Fall ein ausgesprochen gutes Werk taten. Die Einnahmen aus den beiden Führungen sollen nämlich einer an Krebs erkrankten jungen Frau zugute kommen, die nebenberuflich als Stadtführerin arbeitet: Antje Götze. Alle Akteure, das gesamte spukende Personal der Wittenberg-Information, die Stadtwache mit ihrer Rüstung und ihren Fackeln, verzichten auf Honorar. Sie wollen helfen, damit die 29-Jährige die Kosten für die unterstützenden Medikamente aufbringen kann, die die Ärzte für sinnvoll halten, die Krankenkasse aber nicht trägt.

Antje Götze hat nach den Worten von Simone Hoffmann ihre Operation in München gut überstanden, im Januar folgt die Chemotherapie. Die Mitarbeiterin der Stadt-Information ist beeindruckt von der großen Hilfs-Bereitschaft: "Viele sind zu uns gekommen, haben sich erkundigt, wie es Antje geht und gespendet." Bis zum 17. Dezember mittags besteht noch die Gelegenheit, das Sparschwein zu füttern, danach soll das Geld an die junge Frau übergeben werden.

Bei vielen, die an den beiden Führungen am vergangenen Sonnabend teilnahmen, haben beide Gründe eine Rolle gespielt: der Aspekt des Helfens und die Neugier auf die Spuk-Geschichten. Simone Barth kam eigens aus Zahna: "Für den guten Zweck und weil wir uns für Wittenbergs Geschichte interessieren." Silvia Skowronek findet es traurig, wenn die Kasse für wichtige Medikamente nicht zahlt. "Und die Führung wollten wir ja schon immer mal sehen." Auch der Nudersdorfer Hans-Otto Karus möchte sich solidarisch zeigen: "Wenn Menschen in Not sind, dann muss man doch helfen."