Spring Break Festival Spring Break Festival: Quer durchs Land nach Pouch
Pouch/Leipzig/MZ. - Mit großem Rucksack, Schlafsack, Isomatte und Zelt haben sich Paul Gehnich und Maria Müller am Donnerstagmorgen in Leipzig bewaffnet. Was nach einer großen Reise aussieht, ist für sie eigentlich nur eine kurze. Es geht nach Pouch. Drei Tage wollen der 24-Jährige und die 21-Jährige hier beim Festival beim Künstler-Catering ihr Geld verdienen. Geschlafen wird natürlich im Zelt.
Dabei sind die beiden auch nicht diejenigen, die den weitesten Weg haben. Im Gegenteil, sie wohnen noch am nächsten. Dirk Zeymer, der für die Cateringfirma Goldkorn aus Göttingen in Pouch das Zepter in der Hand hat, lacht: "Die Leute kommen von überall her. Von Göttingen, von Passau. Leipzig ist noch das regionalste", sagt der 23-Jährige. Ihm wäre es auch lieber, Mitarbeiter direkt aus Muldenstein oder Bitterfeld-Wolfen zu haben, "aber es hat sich niemand gemeldet".
Für die Anreise müssten die Arbeiter sowieso selbst aufkommen. Paul sieht es locker. "Es findet sich eigentlich immer eine Möglichkeit anzureisen. Er freut sich als erfahrener Festivalmitarbeiter auf den Sommer. "Es ist gut, klein anzufangen." Im Verhältnis zu den anderen Festivals wie das Highfield oder Rock am Ring sei das Spring Break eher ein kleineres Festival. "Also ein guter Anfang."
Gehnich war noch nicht in der Region. Im Gegensatz zu Müller. Sie wird zwar das erste Mal auf einem Festival arbeiten, aber "ich war vor drei Jahren schon beim Spring Break", erinnert sie sich.
Eigentlich kennen die beiden sich nicht, aber bei Festivals ist es lockerer. Man duzt sich, ist offen. Goldkorn hat sie zusammengebracht. So sitzen sie im gleichen Auto auf dem Weg nach Pouch und plaudern: Ob es laut werde in der Nacht, wie viel man verdiene, ob es Drogenkontrollen gebe und vieles mehr. "Es gibt 7,50 Euro pro Stunde", verrät Gehnich. "Außerdem bekommen wir Backstage-Karten, sparen den Eintritt, dürfen essen und trinken." Dazu gebe es das Trinkgeld noch oben drauf. Das könnte sich vor allem für Müller lohnen, die mit einem Kaffeerucksack durch die Menge läuft. "Du darfst deins für dich behalten", sagt er ihr. Er, der an der Theke arbeiten wird, müsse es mit den anderen teilen.
Am Freitag beginnen die normalen Schichten. Gearbeitet wird rund um die Uhr. Wenn andere feiern und trinken, bleiben Müller und Gehnich gemeinsam mit den anderen Caterern nüchtern und geben alles, damit die Gäste sich wohlfühlen beim Spring Break in Pouch. Ab Dienstag wird Maria dann wieder in Leipzig als Lebensmitteltechnikerin arbeiten und ihre Bachelorarbeit schreiben. Gehnich wird weiterhin fotografieren und überlegen, ob er im Herbst ein Studium anfängt.