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Sport-Senioren sind in jeder Hinsicht fit

Von Christine Krüger 17.01.2007, 17:28

Brehna/MZ. - "Ich bin nicht der Einzige, der hier was macht", stellt er gleich erstmal klar. Und: "Ich übertreib das ja nicht, es ist alles eingeteilt."

Würker kümmert sich darum, dass die Technik der Kegelanlage reibungslos funktioniert. Und das schon seit Jahren. 1978 wurde die Anlage im ehemaligen Kulturhaus von Brehna gebaut. "Vorher haben wir bei Reiches gekegelt. Da haben wir die Kegel noch selber aufgestellt und die Anzeige, die wurde per Hand bedient", blickt Würker zurück. Dann die neue Anlage - das wussten sie alle zu schätzen.

Viele Stunden bauten die Sportfreunde selbst mit, bis endlich alles fertig war. Doch dann stellte sich plötzlich heraus: Es funktioniert nicht, der Asphalt muss wieder raus. Es gibt noch einige Bilder, die zeigen, wie sie gerackert haben. "Ja, da hat man natürlich auch eine Verantwortung für die Werterhaltung des Ganzen", sagt Würker. Der einstige Kfz-Meister, der in seiner eigenen Werkstatt hinreichend zu tun hatte, schrieb sich das damals schon auf die Fahne.

"Mit der ersten automatischen Anlage, die noch auf der Basis von Magnetismus beruhte, gab es immer Probleme. Durch die Erschütterung, wenn so eine Drei-Kilo-Kugel hier hinten ankommt, sind ständig die Kabel gerissen", berichtet er. "Da habe ich manche Stunde nach Feierabend hier verbracht."

Mit den Jahren und neuerer Technik ist es besser geworden. Dennoch gibt es zu tun. Allein die Abweichung der Lichtschranke um einen einzigen Millimeter kann einen Wettkampf platzen lassen. Das geht natürlich nicht, zumal die Brehnaer Kegler - vor allem die Frauen (2. Bundesliga) - in einer hohen Liga spielen. "Da muss schon alles in Ordnung sein", sagt Würker. "Es kostet ja alles auch Geld." So fühlen sich mehrere verantwortlich, dass alles störungsfrei läuft. Das beginnt bei der Kontrolle der Seile, an denen die Kegel hängen, geht über die Kontrolle der Kegel selbst und des Mechanismus des Kegelhebers bis hin zur absoluten Reinheit der Bahn. Hier hat Werner Gerbeth seine Aufgabe. Er, der ebenfalls in der Seniorenmannschaft spielt, hat das Bohnern der Bahnen übernommen. Da ist kein Stäubchen auf dem roten Linoleum. Aller zwei Tage sind beide Männer mit diesen Arbeiten befasst. Jetzt will Würker auch andere dazu mit heranziehen. Auf ihre Bahn sind die Brehnaer Kegler stolz. "Das ist eine ganz neutrale Bahn", sagt Würker. "So neutral gibt's keine andere im Kreis." Da gebe es keinen Heimvorteil.

Joachim Würker ist 1960 zum Kegeln gekommen als - wie er sagt - "abgedankter Fußballer". Eine Knieverletzung zwang ihn zum Wechsel. Bereut hat er das nicht. "Kegeln ist ein sehr populärer Sport - und macht Spaß", erklärt er. Vorsitzender der Kegel-Sektion, Sportwart und Mannschaftsleiter war er. Er weiß, dass Kegeln durchaus anstrengend sein kann. Aber auch, dass es durch die Mannschaft lebt. Da wird nach Training oder Wettkampf eben auch mal ein Bier getrunken und erzählt. "Das ist ja das Schöne."