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Softeis selbst kreiert Softeis in Schlaitz selbst kreiert: Seit 30 Jahren ist das "Schneiders Eisbar" in Familienhand

Von Michael Maul 20.07.2020, 13:09
Der Schlaitzer Ortsbürgermeister Jürgen Kloppe gratuliert Birgit und Jochen Schneider (v.l.) zum 30-jährigen Jubiläum.
Der Schlaitzer Ortsbürgermeister Jürgen Kloppe gratuliert Birgit und Jochen Schneider (v.l.) zum 30-jährigen Jubiläum. Michael Maul

Schlaitz - „Wir machen Leute glücklich“, sagt Birgit Schneider lachend. Die Chefin von „Schneiders Eisbar“ an der Freiheitsstraße in Schlaitz ist stolz auf ihre vielen Eiskreationen, die bei den Kunden sowohl im Haus als auch vor der Tür viel Begeisterung hervorrufen. Zurzeit gibt es allerdings die leckere kalte Speise nur zum Mitnehmen. Corona-bedingt ist das Innere der Eisbar geschlossen.

„Wir haben uns aber auch auf diese Zeit eingestellt“, sagt Birgit Schneider. Der Verkaufsschalter ist mit einer durchsichtigen Abdeckung versehen und beim Bedienen der Kunde werde selbstverständlich ein Mund-Nasen-Schutz getragen.

Doch nicht nur ein Eis in der Waffel könne man kaufen, auch würden eingefrorene Becher zum Mitnehmen bereitgehalten. Das komme gut an und jeder hoffe, dass die Beschränkungen bald wieder der Normalität weichen. Daran, dass es vor Jahren andere Zeiten gab, erinnern sich Birgit und Jochen Schneider sehr gut.

Es wurde getanzt, Disco für die Jugend veranstaltet und so manche Familienfeier ausgerichtet

„Nachdem wir vor 30 Jahren eröffnet hatten, waren für uns die gute Lage und auch der Campingplatz ausschlaggeben“, sagt die Chefin. Es wurde getanzt, Disco für die Jugend veranstaltet und so manche Familienfeier ausgerichtet. Sogar eine Nachtbar habe man eine Zeit lang betrieben.

„So wie es die Leute wollten, habe wir es gemacht“, sagt die Frau, die es eigentlich einem Zufall zu verdanken hat, dass sie jetzt hinter dem Eistresen steht. Vor dem Eis waren es die Kinder, mit denen die heute 61-Jährige tagtäglich als Krippenpädagogin in Sandersdorf zu tun hatte. „Mein Mann ist ein echter Schlaitzer und ich bin zu ihm gezogen“, blickt sie zurück.

Doch dann wollte Birgit Schneider eine neue Herausforderung in ihrem Leben angehen. In der Verwandtschaft hatte eine Familie eine Eisdiele und das sei dann der entscheidend für die eigene Selbstständigkeit gewesen.

„Wir bekommen die Rohstoffe geliefert, das Eis an sich stellen wir aber selbst her - ohne Chemie“

Vieles, was heute selbstverständlich erscheint, musste erlernt werden. Kurse wurden besucht, aber das Wichtigste sei die eigene Kreativität. „Wir bekommen die Rohstoffe geliefert, das Eis an sich stellen wir aber selbst her - ohne Chemie“, beschreibt Birgt Schneider kurz das Geheimnis der Beliebtheit.

Auch das Softeis, das sich einer steigenden Beliebtheit erfreue, werde selbst zusammengestellt. Dass dazu noch die ersten Eismaschinen benutzt werden könnten, sei eine prima Sache, ergänzt ihr Mann, der als Elektromeister im Ort arbeitet. Man könne alles selbst reparieren und brauche niemanden zu betteln, sagt er. Dass sie auch dem Ansturm zu normalen Zeiten standhalten, hätte sie nun 30 Jahre lang bewiesen, meint er lachend.

Für das jahrelange Durchhalten brachte Ortsbürgermeister Jürgen Kloppe auch ein Geschenk mit

Doch ganz allein hätte man die vielen Herausforderungen nicht stemmen könne, wissen die Eheleute. „Wir sind sehr froh, dass uns die Kinder, Verwandte und Freunde immer geholfen habe, wenn einmal Not am Mann gewesen ist“, so Birgit Schneider.

Für dieses jahrelange Durchhalten brachte Ortsbürgermeister Jürgen Kloppe zum Jubiläum auch ein Geschenk mit. „Ich gehe sehr gern mal ein Eis essen“, gesteht er. (mz)