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Fussball Sich weiter oben beweisen: Trainer Sven Schreiter wechselt von Reppichau nach Thalheim

Trainer Sven Schreiter wechselt im Winter von Landesligist SG Reppichau zu Verbandsligist Rot-Weiß Thalheim. Was ihn zu dieser Entscheidung bewogen hat.

Von Tobias Große Aktualisiert: 10.12.2021, 14:50
Sven Schreiter gibt künftig in Thalheim die Richtung vor.
Sven Schreiter gibt künftig in Thalheim die Richtung vor. (Foto: Nicklisch)

Reppichau/Thalheim/MZ/Fupa - Als Raik Prielipp vor zwei Wochen die Nummer von Sven Schreiter ins Handy eingab, tat er das nicht das erste Mal. „Ich hatte ihn schon länger im Auge“, sagt der Sportliche Leiter der SG Rot-Weiß Thalheim, der nach der Trennung vom erst im Juli geholten André Herrmann im Oktober für den Fußball-Verbandsligisten wieder einen neuen Chefcoach suchen musste.

Schreiter vom Landesligisten SG Reppichau war schon früher und auch diesmal in Prielipps Fokus. Doch nachdem er ihn bislang „wegen der guten Zusammenarbeit mit Reppichau nie angesprochen“ hatte, drückte er diesmal auf „Anrufen“. „Nun war der Punkt für uns als Verein gekommen, Sven doch zu kontaktieren. Und wir sind froh, dass er sich für uns entschieden hat“, sagt Raik Prielipp.

Schreiter hat in den letzten Jahren in Reppichau viel aufgebaut

Schreiter wird in der Winterpause nach ziemlich genau acht Jahren von der SGR in die Verbandsliga zu Thalheim wechseln und dort den Trainerposten vom Interimsduo Marcel Otte/Mario Beyer, das Ende Oktober eingesprungen ist, übernehmen. Am Dienstagabend hat er Reppichaus Vorstand davon in Kenntnis gesetzt. „Ich persönlich habe nicht damit gerechnet“, sagt Thomas Bösener, der Vorsitzende des Vereins.

Schreiter hat in den letzten Jahren in Reppichau viel aufgebaut. „Er hat maßgeblich zur Entwicklung einer im Mittelfeld platzierten Landesklasse-Mannschaft zu einer Spitzenmannschaft in der Landesliga beigetragen.“ Dadurch habe er sich „einen Stand im Verein erarbeitet, den er in Thalheim erst einmal erreichen muss“, sagt Bösener nicht ohne Enttäuschung. Er akzeptiert den Entschluss seines Erfolgstrainers aber sportlich fair. „Ich wünsche Sven viel Erfolg.“ Wer neuer Reppichau-Coach werden könnte, soll am Montag innerhalb des Vorstands besprochen werden.

„Ich möchte wissen, ob ich es eine Liga höher schaffen kann“

Schreiter fiel die Entscheidung, die SGR zu verlassen, nicht leicht. „Ich habe mich in Reppichau immer sehr wohl gefühlt“, sagt der 48-Jährige, der den Club aus dem kleinen Dorf im Osternienburger Land im Sommer 2016 erstmals in die Landesliga und dort immer in die Top-Sechs geführt hat. Schreiter weiß jedoch auch, dass Trainer sich mit der Zeit abnutzen. Er habe zwar stets versucht, neue Reize zu setzen, „irgendwann haben einige aber sicher die immer gleiche Stimme satt“, meint er.

Prielipps Anruf erneuerte zudem vor zwei Wochen den Wunsch, den Schritt in die nächsthöhere Spielklasse zu wagen. „Die sportliche Herausforderung steht für meinen Wechsel an erster Stelle“, sagt Sven Schreiter. Er will es sich selbst beweisen. „Ich möchte wissen, ob ich es eine Liga höher schaffen kann.“

Schreiter wird sich irgendwann in den kommenden Wochen erst einmal persönlich dem Team vorstellen

In Thalheim übernimmt er eine entwicklungsfähige Mannschaft, die nach 14 von 18 Vorrundenspielen in der erstmals geteilten Verbandsliga auf Tabellenplatz sechs liegt. Um in die Aufstiegsrunde zu kommen und Planungssicherheit für die neuen Spielzeit zu haben, wäre Rang vier nötig. Bisher weiß allerdings niemand so recht, wann und wie es nach der aktuellen Unterbrechung der Saison weitergeht.

Schreiter wird sich irgendwann in den kommenden Wochen erst einmal persönlich dem Team vorstellen, das Training soll im Januar beginnen. „Ich werde nicht gleich alles umkrempeln, sondern mir erst einmal ein Bild machen“, so der neue Chefcoach. Wenn das getan ist, will er aber freilich für Aufbruchsstimmung sorgen und das Team entwickeln. „Ich möchte keine Durchschnittsmannschaft sein“, sagt er.