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See- und Waldresort in Gröbern See- und Waldresort in Gröbern: Neues Trauzimmer schließt schon zum Jahresende wieder

Von Detmar Oppenkowski 09.07.2018, 09:44
Der ehemalige Resortdirektor Michael Demmerle (li.) und Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler vor der Blockhütte am Gröberner See.
Der ehemalige Resortdirektor Michael Demmerle (li.) und Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler vor der Blockhütte am Gröberner See. Kehrer

Gröbern - Die Nachricht kommt überraschend: Nur noch bis Ende dieses Jahres sind Eheschließungen im See- und Waldresort in Gröbern möglich. Erst zum Jahreswechsel war der mittlerweile geschasste Resortleiter Michael Demmerle in die Öffentlichkeit getreten und hatte mit dem neuen Angebot geworben.

Zuvor gab es langwierige Verhandlungen mit der Muldestausee-Gemeinde, um amtliche Trauungen in einer extra errichteten Holzblockhütte durchführen zu können. Alleine für das Haus hatte die Blausee GmbH geschätzte 300.000 Euro investiert.

Dass das Angebot, sich direkt am See das Ja-Wort zu geben, nach dem langen Anlauf und den hohen Ausgaben nun gestrichen wird, begründet Blausee-Prokurist Carsten Helling wie folgt: „Am Ende sind es wirtschaftliche Überlegungen.“ Denn die Nutzung der Räumlichkeiten als Standesamt der Muldestausee-Gemeinde sei exklusiv, sprich: Sie dürfen nicht anderweitig genutzt werden. „Bei der geringen Gebühr, die wir pro Trauung erhalten, rechnet sich das aber einfach nicht.“

Ab dem nächsten Jahr wird die Holzblockhütte dann als Mehrzweckgebäude genutzt

Aber warum hat man sich nicht vorher darüber informiert, welche Anforderungen mit der Einrichtung so eines Trauzimmers verbunden sind? „Den Vertrag hat der damalige Resortleiter ausgehandelt. Ich habe erst später Kenntnis über die genauen Details erlangt und dann aus den bereits genannten Gründen die Reißleine ziehen müssen“, sagt Helling.

Zwar werden in diesem Jahr noch alle angemeldeten Trauungen vollzogen, ab dem nächsten Jahr wird die Holzblockhütte dann aber als Mehrzweckgebäude genutzt.

„Dass es das Trauzimmer am Gröberner See ab dem nächsten Jahr nicht mehr geben wird, ist schade“

Und was sagt die Kommune dazu? „Die gesetzlichen Anforderungen an ein Trauzimmer sind sehr streng und besagen unter anderem, dass die Standesbeamtin jederzeit Zutritt zu dem Raum haben muss.

Wenn für diesen aber andere Nutzungskonzepte vorgesehen sind, ist das nicht möglich“, sagt Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos) und meint: „Dass es das Trauzimmer am Gröberner See ab dem nächsten Jahr nicht mehr geben wird, ist schade - zumal es das einzige barrierefreie Standesamt in der Gemeinde ist.“

Eheschließungen in der Kommune seien aber weiterhin sowohl im Muldensteiner Herrenhaus als auch auf dem Motosegler (MS) Reudnitz möglich. (mz)